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London dreht den Spieß um: EU muss für Austritt Großbritanniens zahlen

London dreht den Spieß um: EU muss für Austritt Großbritanniens zahlen. (Dieser Artikel ist nur für Abonnenten zugänglich)
14.05.2017 01:01
Lesezeit: 1 min

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Die Europäische Union könnte nach den Worten des britischen Außenministers Boris Johnson am Ende die Rechnung für den britischen EU-Austritt zahlen. Dafür gebe es "sehr gute Argumente", sagte Johnson in einem Interview mit dem "Daily Telegraph" vom Samstag. Es gebe gewisse Güter, die Großbritannien gemeinsam mit den übrigen EU-Staaten gehörten und für die London jahrelang gezahlt habe. Der Wert dieser Güter müsse sehr genau berechnet werden.

Die bisherigen Schätzungen über die EU-Austrittsrechnung an Großbritannien wies Johnson als "absurd" zurück. Von EU-Seite war bislang von zwischen 40 und

60 Milliarden Euro die Rede. Unterschiedliche Berechnungen haben ergeben, die Finanzforderung der EU an die Briten wegen des Austritts könne sich sogar auf bis zu 100 Milliarden Euro belaufen. "Sie wollen dieses Land mit ihrer Rechnung ausbluten", sagte der Außenminister dazu in dem Interview. Am Ende könne Großbritannien den Verhandlungstisch verlassen, "ohne überhaupt etwas zu bezahlen".

Der "Daily Telegraph" hatte zuvor berichtet, dass London nach britischen Schätzungen bei einem EU-Austritt 10,6 Milliarden Euro aus Fonds der Europäischen Investitionsbank sowie 16,5 Milliarden Euro unter anderem aus Immobilien zustünden.

Im Vorfeld der vorgezogenen Parlamentswahl in Großbritannien im Juni hatten die Spannungen zwischen London und Brüssel in jüngster Zeit zugenommen.

Johnson warf der EU in dem Interview "skrupellose Verhandlungstechniken" vor: "Sie werden ein schmutziges Spiel spielen", sagte der frühere Londoner Bürgermeister, der vor dem Referendum im vergangenen Jahr zu den entschiedensten Brexit-Befürwortern gehörte. "Wir müssen sehr auf der Hut und geistig sehr fit sein."

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