Entwarnung bei der SPD: Ein verdächtiger Gegenstand in der Poststelle der Parteizentrale hat sich nach Angaben der Polizei als ungefährlich herausgestellt. Nach etwa 90 Minuten konnten die versammelte Parteispitze und zahlreiche Mitarbeiter am Montag in das zuvor geräumte Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg zurückkehren. Ein Polizeisprecher sagte, bei dem in der Poststelle sichergestellten Gegenstand habe es sich um eine Art selbstgebaute hölzerne Truhe gehandelt, die wie eine Spendenbox ausgesehen habe.
Nach einer ersten Röntgenaufnahme sei die Polizei alarmiert gewesen: „Es sah so aus, als wenn in der Tat ein paar Drähte herausragen würden“, sagte der Polizeisprecher. Nach weiteren Untersuchungen sei klar geworden, dass keine Gefahr für das Gebäude oder Menschen bestanden habe. Ob es sich um einen Scherz gehandelt hat, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen.
Spitzengenossen wie Fraktionschef Thomas Oppermann, Generalsekretärin Katarina Barley, Arbeitsministerin Andrea Nahles und Familienministerin Manuela Schwesig harrten während der Räumung auf dem Bürgersteig aus. Die Polizei sperrte das Gebäude weiträumig ab. Im Willy-Brandt-Haus waren Warnsirenen zu hören.
Die Partei will am Nachmittag zentrale Punkte ihres Wahlprogramms vorstellen: Dafür wird es im Willy-Brandt-Haus ein Pressegespräch mit den Vorsitzenden der Programmkommission geben. Dies sind Generalsekretärin Katarina Barley, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Fraktionschef Thomas Oppermann. Das Gespräch wurde für 14.30 Uhr anberaumt, zuvor wird es um 13.00 Uhr eine Pressekonferenz nur mit Barley geben.
Den Leitantrag für das Wahlprogramm wollte der Parteivorstand zunächst abschließend beraten. Inhaltliche Schwerpunkte des Papiers, dessen Entwurf vergangene Woche bekannt geworden war, sind die Themen Gerechtigkeit und die Innere Sicherheit. Wichtige Fragen zu den Bereichen Steuern und Renten waren aber zunächst noch offen geblieben.