Beim Verkaufsprozess zur Übernahme des Autobauers Opel durch den französischen Konzern PSA gibt es Probleme: Bei den Verhandlungen zwischen der Opel-Führung, dem Noch-Mutterkonzern General Motors und der Arbeitnehmervertretung seien noch Punkte offen, hieß es am Dienstag aus Arbeitnehmerkreisen laut Reuters. Es gebe aber keine Konfliktsituation. Opel ist zuversichtlich, dass die Übernahme wie geplant in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne geht.
Hintergrund der Verzögerung ist der Allgemeinen Zeitung aus Mainz zufolge ein Veto der Arbeitnehmer beim Übergang der Adam Opel GmbH zur Opel Automobile GmbH. Dieser Schritt ist gesellschaftsrechtlich erforderlich.
Der Betriebsrat fordert dem Bericht zufolge, dass zunächst geklärt werden muss, wie es mit dem Internationalen Technischen Entwicklungszentrum (ITEZ) am Stammsitz in Rüsselsheim weitergeht. Für Montag und Dienstag geplante Informationsveranstaltungen zur Übernahme wurden daher abgesagt.
Im ITEZ arbeiten etwa 7700 Mitarbeiter. Die Arbeitnehmervertretung fordert einen Plan mit Jobgarantien für die kommenden drei Jahre für das Zentrum in Rüsselsheim. General Motors (GM) habe sich vertraglich dazu verpflichtet, dem ITEZ "für weitere drei Jahre Projekte zu geben", berichtete die Zeitung. Diese Vereinbarung müsse zwischen GM und PSA nun "in entsprechenden Serviceverträgen" umgesetzt werden.
Allerdings ist Opel zuversichtlich, was den Zeitplan der Übernahme angeht. Bei den dafür rechtlich notwendigen Schritten sei das Unternehmen "auf einem guten Weg", sagte ein Opel-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Erst Anfang April hatte PSA-Chef Carlos Tavares bei einem Besuch in Berlin bekräftigt, der Konzern halte an seiner Zusage fest, beim Kauf von Opel auch die bestehenden Job- und Standortgarantien zu übernehmen.
PSA um Peugeot und Citroën will Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall für insgesamt 1,8 Milliarden Euro von GM übernehmen. Opel und Vauxhall haben zusammen rund 40.000 Mitarbeiter, rund 18.000 davon arbeiten für Opel in Deutschland. Die Übernahme bedarf noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden