Gemischtes

Putin zu US-Reporterin: „Habt ihr alle euren Verstand verloren?“

Lesezeit: 1 min
05.06.2017 02:46
Im Interview mit NBC-Moderatorin Megyn Kelly wies Russlands Präsident Putin die Idee zurück, Russland würde Dossiers über ausländische Geschäftsleute anlegen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Russland  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einem Interview mit Megyn Kelly von NBC die Idee von sich gewiesen, Russland habe ein kompromittierendes Dossier über Donald Trump angelegt, als dieser als Geschäftsmann in Moskau zu Besuch war. Das Papier über sexuelle Praktiken Trumps („golden showers“) war von einem früheren britischen Geheimdienstmann angefertigt worden und war den meisten US-Medien zu dubios, um darüber zu berichten. Danach war das Papier sang- und klanglos verschwunden. Seit einigen Tagen kursiert es jedoch wieder in der Öffentlichkeit.

Putin sagte laut NBC auf die Frage, ob Russland ein solches Dossier angelegt habe: "Woher sollten wir uns solche Information beschaffen? Warum? Haben wir ein besonderes Verhältnis zu ihm? Wir hatten überhaupt keine Beziehung, es gab eine Zeit, als er nach Moskau kam, aber Sie wissen, ich habe ihn nie getroffen. Es gibt viele Amerikaner, die uns besuchen."

Putin erklärte, dass es abwegig sei, zu denken, dass Russland Dossiers von Geschäftsleuten anlege, die nach Russland kommen: "Aktuell haben wir Vertreter von hundert amerikanischen Firmen, die nach Russland gekommen sind. Glauben Sie, wir sammeln jetzt kompromittierende Informationen über alle von ihnen, oder wie? Habt Ihr da drüben alle Euren Verstand verloren? (Have you all lost your senses over there?)"

Zur behaupteten Einmischung Russlands in die US-Wahl sagte Putin, es würde keinen Sinn für Russland machen, sich in die US-Wahlen einzumischen. Präsidenten und Parteien würden wechseln, entscheidend sei die konkrete Politik eines Landes. Putin warf den USA vor, sich ihrerseits permanent in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen: "Setzen Sie Ihren Finger irgendwo auf eine Karte der Welt, und überall werden Sie Beschwerden hören, dass amerikanische Offizielle sich in interne Wahlprozesse einmischen."

Auf die Frage Kellys nach der „Korruption, der Repression und der Unterdrückung von Dissidenten“, antwortete Putin: "Wir entwickeln uns in Richtung einer Demokratie. Warum glauben Sie, das Recht zu haben, uns diese Fragen zu stellen? Und tun es die ganze Zeit? Zu moralisieren und uns Lehren zu erteilen, wie man lebt? Wir sind bereit, auf Kommentare zu hören, wenn es konstruktiv geschieht, mit dem Ziel, eine Beziehung aufzubauen und eine gemeinsames Verhältnis zu schaffen. Aber wir werden absolut nicht akzeptieren, wenn diese Art von Dingen als Instrument des politischen Konflikts verwendet wird.“


Mehr zum Thema:  

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Höhere Löhne und...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...

DWN
Politik
Politik Syrien: Übergangsregierung spricht sich gegen schnelle Rückkehr von Flüchtlingen aus
15.01.2025

Deutschland diskutiert über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge. Seit dem Sturz von Baschar al-Assad fällt der Asylgrund für die...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...