Politik

Deutsche Bank ist größter Gläubiger von US-Präsident Trump

Die Deutsche Bank ist der größte Gläubiger von US-Präsident Donald Trump.
18.06.2017 23:54
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Deutsche Bank ist der größte Gläubiger von US-Präsident Donald Trump. Wie aus vom Office for Government Ethics veröffentlichten Unterlagen hervorgeht, schuldete Trump der US-Tochter Deutsche Bank Trust Company America zur Jahresmitte rund 130 Millionen Dollar, davon alleine mehr als 50 Millionen für das historische Old Post Office in der Nähe des Weißen Hauses in Washington, das kürzlich in ein Hotel umgewandelt wurde. Die gesamten Verbindlichkeiten Trumps bei Banken belaufen sich demnach auf mindestens 315,6 Millionen Dollar.

Den Verbindlichkeiten stehen dem Dokument zufolge Einkünfte für 2016 und Anfang 2017 von mindestens 594 Millionen Dollar und Vermögenswerte von mindestens 1,4 Milliarden Dollar gegenüber.

Trump begrüße die Gelegenheit, freiwillig seine persönlichen Finanzen offenzulegen, erklärte das Präsidialamt. Die Vorlage wesentlich umfangreicherer Steuerunterlagen, wie es in den vergangenen Jahrzehnten von US-Präsidenten üblich war, verweigert Trump bislang.

Die Demokraten versuchen, Trump hinsichtlich seiner Schulden bei der Deutschen Bank unter politischen Druck zu setzen. Kongressabgeordnete der Demokraten forderten die Deutsche Bank kürzlich auf, umfassende Angaben zu ihrem republikanischen Kunden zu machen. Sie beklagten, dass das US-Parlament im Unklaren darüber gelassen werde, ob Kredite der Bank an Trump von der russischen Regierung garantiert worden seien oder ob sie anderweitig in Verbindung zu Russland gestanden hätten. Die Bank lehnte dies unter Verweis auf Datenschutzgründe ab.

Aus dem 98 Seiten umfassenden Dokument des Büros für Regierungsethik geht zudem hervor, dass sich Trumps Schulden beim Gewerbeimmobilien-Kreditgeber Ladder Capital auf mindestens 110 Millionen Dollar summieren. Auf der Einnahmenseite war zuletzt das Golf-Resort Trump National Doral in Miami mit mehr als 100 Millionen Dollar der wichtigste Posten.

Trump hatte vor seinem Amtsantritt Führungspositionen in 565 Firmen und anderen Einrichtungen inne, die sich zumeist in den USA, einige aber auch in Schottland, Irland, Kanada, Brasilien, auf den Bermudas und anderswo befinden. Die meisten Posten gab er kurz vor seiner Vereidigung im Januar ab, andere bereits 2015 und 2016.

Insgesamt zahlen sich Trumps Investitionen seit seiner Wahl ins Amt des US-Präsidenten aus. Vor allem die Einnahmen aus dem Privatclub Mar-a-Lago in Florida sind den Dokumenten zufolge deutlich gestiegen, in dem sich Trump auch nach dem Amtsantritt am 20. Januar wiederholt aufhielt. Der Privatclub brachte Trump in dem Steuerjahr, das Mitte April 2017 endete, rund 37 Millionen Dollar (gut 33 Millionen Euro) ein, sieben Millionen Dollar mehr als im vorangehenden Steuerjahr.

Die Auswirkungen der Ausübung des Präsidentenamtes auf die Privatfinanzen Trumps sind vielfältig. Die Einnahmesteigerungen in Mar-a-Lago sind einerseits darauf zurückzuführen, dass die Mitgliedsbeiträge in dem Club erhöht wurden. Andererseits schlägt auch zu Buche, dass Trump bei seinen Reisen in den Privatclub von zahlreichen Regierungs- und Geheimdienstmitarbeitern begleitet wird, deren Unterbringungskosten laut Presseberichten aus Steuereinnahmen beglichen werden.

Aus den veröffentlichten Zahlen geht außerdem hervor, dass Trump seit dem Amtsantritt auch steigende Einnahmen aus dem Verkauf seines Buches „The Art of the Deal“ (Die Kunst des Erfolges) erzielt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...