Finanzen

EU erhöht Druck auf britische Investment-Fonds in Europa

Lesezeit: 1 min
06.07.2017 23:26
Die Marktaufsicht der EU erhöht den Druck auf Briefkastenfirmen britischer Fonds in Europa.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Europäische Union erhöht vor dem Hintergrund der laufenden Austrittsgespräche mit Großbritannien den Druck auf britische Investmentfonds, die über Niederlassungen in der EU verfügen. Die europäische Marktaufsicht droht damit, dass „Briefkastenfirmen“ britischer Investmentfonds in der EU in Zukunft nicht mehr toleriert werden, wenn diese aus dem außereuropäischen Ausland betrieben werden. Dies geht aus einer im Mai veröffentlichten Stellungnahme der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (EWMB) hervor.

Der Vorstoß der Aufsichtsbehörde betrifft sogenannte UCITS-Investmentfonds, die insgesamt über 9 Billionen Euro von Europa aus verwalten. Die EWMB fordert, dass die Erlaubnis für die Fonds, weiterhin Geschäfte machen zu dürfen, an die Bedingung geknüpft wird, dass die wichtigsten Entscheidungen des Fonds von Mitarbeitern vor Ort getroffen werden müssen.

Dies könnte dazu führen, dass die britischen Fonds zahlreiche Mitarbeiter in die EU verlagern und entsprechende Strukturen vor Ort aufbauen müssen. Die meisten der Briefkasten-Fonds sitzen derzeit in Luxemburg und Irland, berichtet Bloomberg. Die EWMB begründet ihren Vorstoß mit Bedenken, dass durch den Austritt Großbritanniens aus der EU ein internationaler Wettlauf der Aufsichtsbehörden zur Senkung der Regulierungsbestimmungen ausgelöst werden könnte.

Einige Beobachter rechnen damit, dass eine Umsetzung des EWMB-Vorstoßes das globale System der UCITS-Fonds grundlegend erschüttern könnte. „Es könnte eine Bedrohung für die Gültigkeit der UCITS auf globaler Ebene sein. Es gibt derzeit Billionen von Euro, Dollar und Pfund, die durch die Fonds hin- und herbewegt werden. Es besteht die Chance, dass jetzt neue Hindernisse aufgebaut werden“, wird ein Sprecher der Fonds-Assoziation ICI Global von Bloomberg zitiert.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...