Politik

Großbritannien will keinen Rückzieher beim EU-Austritt machen

Die Briten wollen keinen Rückzieher bei EU-Austritt machen.
08.07.2017 01:43
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der britische Finanzminister Philip Hammond plädiert für eine Übergangsphase beim EU-Austritt seines Landes. Großbritannien könne nicht im EU-Binnenmarkt und der Zollunion bleiben, sagte Hammond am Freitag am Rande des G20-Gipfels in Hamburg. "Meine Präferenz ist, dass wir eine Übergangsstruktur aushandeln." In so einer Übergangsphase müsse man den "Schock" für die Wirtschaft möglichst gering halten. Großbritannien wolle einen Brexit-Deal, der "langfristig sehr wirtschaftsfreundlich" sei. Zudem solle der gegenseitige Marktzugang so groß wie möglich und der Warenverkehr so reibungslos wie möglich sein.

Die Briten haben Mitte 2016 für einen Austritt aus der EU gestimmt. Die Verhandlungen mit der EU zum Brexit laufen bereits und sollen 2019 abgeschlossen sein. Hammond gilt als einer der seriösesten Politiker der Regierung von Theresa May. Er hatte kürzlich beim Wirtschaftsrat der CDU in Berlin schlüssig begründet, warum die Briten aus der EU austreten wollen.

Hammond erteilte mit seinem Statement den Hoffnungen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und IWF-Chefin Christine Lagarde eine Abfuhr: Die beiden hatten am Donnerstag noch die Hoffnung geäußert, dass die Briten ihren Brexit-Beschluss rückgängig machen könnten. "Wir wollen den Schaden begrenzen für beide Seiten", sagte Schäuble am Donnerstag bei einem "Zeit"-Forum in Hamburg zum G20-Gipfel. "Es ist in unserem Interesse, ein starkes Vereinigte Königreich zu haben, dass so eng wie möglich mit Europa zusammenarbeitet". Es stehe ihm zwar nicht an, den Briten eine Revision ihrer Entscheidung anzuraten. "Wenn sich Großbritannien aber in diese Richtung bewegen sollte, wird die Tür offen sein - selbst nach einem Brexit".

IWF-Chefin Christine Lagarde äußerte sich ähnlich. Auf die Frage, was sie den Briten mit Blick auf die Brexit-Verhandlungen anraten würde, antwortete sie: "Sorgen sie dafür, dass das nicht irreversibel ist". Man wisse nie, was die Zukunft bringe. Sie riet den beiden Seiten an, weiter eng zusammenzuarbeiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...