Politik

Spekulationen über Rücktritt von US-Außenminister Tillerson

In Washington wird über einen möglichen Rücktritt von US-Außenminister Rex Tillerson spekuliert.
26.07.2017 02:42
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Außenminister Rex Tillerson ist laut seinem Ministerium nicht amtsmüde: Eine Sprecherin wies am Dienstag einen Medienbericht zurück, wonach Tillerson das Handtuch werfen will. Der Sender CNN hatte berichtet, Tillerson habe seinem engsten Umfeld anvertraut, er erwäge einen Rücktritt bis zum Jahresende. "Das ist falsch", sagte Außenamtssprecherin Heather Nauert bei einer Pressekonferenz. Tillerson habe sich klar geäußert und gesagt, dass er im Außenministerium bleiben wolle. "Wir haben noch viel zu tun", sagte Nauert.

Auf die Frage, warum Tillerson in den vergangenen Tagen nicht im Ministerium zu sehen war, sagte Nauert, er habe "nur etwas Urlaub" genommen. Tillerson habe sehr viel gearbeitet. Er sei von einer großen Reise zurückgekehrt, die ihn zum G20-Gipfel in Deutschland sowie in die Ukraine, die Türkei und in die Golfstaaten geführt habe.

Der 65-Jährige hatte nach seiner Rückkehr nach Washington am 13. Juli gesagt, er sei "müde". Er hatte auch eingeräumt, dass sein Leben als Manager des Ölkonzerns Exxon "leichter" gewesen sei als das des Außenministers, weil er in seiner früheren Funktion derjenige gewesen sei, "der die letzte Entscheidung traf".

CNN berichtete am Dienstag, dass Tillerson sogar erwäge, schon vor dem Jahresende zurückzutreten. Allerdings nannte der Sender nur anonyme Quellen.

Tillerson hat die schwierige Aufgabe, die alten Seilschaften aus der Clinton-Zeit durch neue Mitarbeiter zu ersetzen. Eine Maßnahme soll die radikale Verschlankung der aufgeblähten Behörde sein. Tausende Mitarbeiter werden ihren Job verlieren. Allerdings bleibt da Ministerium nach Aussage von Nauert die größte politische Einheit der Welt, die Geld verteilt. Der Umbau könnte allerdings der Grund sein, warum Tillerson-Gegner die Gerüchte über seinen Rücktritt lancieren. Viele Mitarbeiter im Außenamt haben eine gewisse Nähe zu Geheimdiensten und sind daher an einem Scheitern der Regierung Trumps interessiert.

Tillerson könnte jedoch auch Probleme mit der sich abzeichnenden Anti-Russland-Politik haben: Der Kongress verabschiedete schärfere Sanktionen gegen Russland, die auch US-Konzerne betreffen werden. Außerdem will der Sonderbeauftragte Volker Waffen in die Ukraine liefern. Beide Maßnahmen werden zu einer Verhärtung der russischen Positionen führen. Tillerson hatte als ExxonMobile-Chef enge Kontakt zur russischen Führung und lehnt eine Auseinandersetzung mit Moskau ab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...