Politik

EU erhöht Druck auf Osteuropäer wegen Flüchtlingen

Lesezeit: 1 min
26.07.2017 14:47
Die EU-Kommission erhöht den Druck auf drei osteuropäische Länder wegen der von ihr geforderten Aufnahme von Flüchtlingen.
EU erhöht Druck auf Osteuropäer wegen Flüchtlingen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die EU-Kommission erhält im Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen den Druck auf Polen, Ungarn und Tschechien aufrecht. Die Behörde leitete am Mittwoch die zweite Stufe eines im Juni gestarteten Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Länder ein. Sie kämen weiter nicht ihrer rechtlichen Pflicht zur Flüchtlingsaufnahme aus Italien und Griechenland nach, erklärte die Kommission.

Bewegen sich die Regierungen nicht, kann die Behörde in der nächsten Stufe Klage beim Europäischen Gerichtshof einreichen. Die EU-Innenminister hatten im September 2015 gegen den Widerstand mehrerer osteuropäischer Länder die Umverteilung von 120.000 Asylbewerbern aus den Hauptankunftsländern Italien und Griechenland beschlossen. Sie sollten bis September 2017 nach einem Quotensystem in andere Mitgliedstaaten gebracht werden.

Gegen das Vorgehen haben Ungarn und die Slowakei vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt, der in den kommenden Monaten entscheiden wird. Der Generalanwalt des Gerichts empfahl am Mittwoch, die Klage abzuweisen, weil die Umverteilung von den Ministern „wirksam beschlossen“ worden sei. Zumeist folgt das Gericht den Empfehlungen seiner Generalanwälte.

Nach jüngsten Zahlen der Kommission wurden bisher 24.676 Flüchtlinge auf andere EU-Staaten verteilt – 16.803 kamen dabei aus Griechenland und 7.873 aus Italien. Die Kommission verwies darauf, dass die Verpflichtung zur Aufnahme für die Mitgliedstaaten im September nicht endet. Ermutigt zeigte sie sich darüber, dass im Juni mit insgesamt 3.000 so viele Flüchtlinge wie bisher nie auf die EU-Mitgliedstaaten verteilt wurden. Ungarn und Polen haben dabei weiter keinen einzigen Flüchtling aufgenommen. Tschechien hat bisher zwölf Asylbewerber über die Umverteilung aufgenommen, aber seit fast einem Jahr keinen mehr.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...