Politik

Hollande in Griechenland: „Die Euro-Krise ist vorüber!“

Lesezeit: 1 min
20.02.2013 15:37
Während in Paris die Großbanken immer näher an einen Kollaps schrammen, verkündet der französische Präsident in Athen, dass die Euro-Krise vorüber sein. Schon bald werden französische Firmen wieder in Griechenland investieren.
Hollande in Griechenland: „Die Euro-Krise ist vorüber!“

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Am Dienstag besuchte der französische Präsident Hollande Griechenland und bekräftigte, wie schon Ende vergangener Woche in Mumbai, dass die Krise in der Eurozone vorbei sei. Zudem wolle er Griechenland helfen. „Ich bin hier, um französische Unternehmen zu mobilisieren, in Griechenland zu investieren“, sagte er bei dem Treffen mit dem griechischen Premier Samaras. Immerhin sei Wachstum der beste Weg, um haushaltspolitische Ziele zu erreichen, so Hollande. Französische Firmen könnten bei Wasserunternehmen, Elektrizität und in anderen Branchen qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbieten.

Als Teil der Voraussetzung für ein weiteres Rettungspaket muss Griechenland die Privatisierung staatlicher Unternehmen vorantreiben. Hollande sieht hier Frankreich in einer zentralen Rolle. „Wenn die Ausschreibungen beginnen, müssen französische Unternehmen präsent sein“, so Hollande. Während sich die französischen Banken im vergangenen Jahr aus Griechenland vermehrt zurückgezogen hatten, gibt es noch immer einige französische Unternehmen wie der Zementhersteller Lafarge, die weiterhin in Griechenland agieren. Die Rezession in Frankreich und die weitere Unsicherheit bezüglich Griechenlands Zukunft lässt ein stärkeres Engagement französischer Unternehmen allerdings eher als unsicher erscheinen. Auch stellt sich die Frage, ob derartige Investitionen tatsächlich die wirtschaftliche Lage Griechenlands verbessern würden.

Immerhin sind bereits mehrere hundert Milliarden in das Land geflossen. Abgesehen davon, dass die meisten Gelder in die Banken gepumpt wurden, gibt es schon jetzt eine Vielzahl von Infrastrukturprojekten, gefördert von der EU, die oft ohne Bedacht und ohne wirklichen Nutzen aus dem Boden gestampft wurden. Die Franzosen haben von diesen Mitteln stärker profitiert als andere europäischen Unternehmen. Vielfach findet man heute dort, wo einst der Supermarkt Carrefour oder der lokale Peugeot-Händler wirkten, nur noch Industrie-Ruinen (mehr hier).

Während Investitionen Hollande zufolge Griechenlands Wirtschaft helfen sollen, gelingt es dem französischen Präsidenten jedoch nicht einmal, die Situation seines eigenen Landes zu verbessern (hier). Dass die französische Wirtschaft stagniert, lässt Hollande bei seinem Besuch in Griechenland außen vor. Auch wenn Frankreich noch weit von seinen eigens gesteckten Zielen entfernt sei, so ist das Land noch immer eines, das am wenigsten von der Krise betroffen ist, so Hollande. Die schwierige Situation der französischen Auto- und Stahlindustrie zeichnet jedoch ein ganz anderes Bild (hier).


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...