Finanzen

Ost und West triften in Deutschland wirtschaftlich auseinander

Lesezeit: 1 min
23.09.2017 01:02
Einem Bericht der Bundesregierung zufolge driften die Bundesländer und Regionen in Deutschland wirtschaftlich auseinander.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

28 Jahre nach dem Mauerfall fürchtet die Bundesregierung einem Bericht zufolge eine wachsende Kluft zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Regionen in Deutschland. Die regionalen Unterschiede dürften sich durch die Globalisierung und den demographischen Wandel noch „tendenziell verschärfen“, heißt es im neuen Jahresbericht der Regierung zum Stand der deutschen Einheit. Die Verringerung des Abstands bei der Wirtschaftskraft habe sich in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten „erheblich verlangsamt“.

Demnach wächst zwar die Lebenszufriedenheit in Ost und West, außerdem sinkt die Arbeitslosigkeit. Doch die Angleichung der Wirtschaftskraft von Ost und West komme nur noch schleppend voran, heißt es in dem Bericht, über den zuerst die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichteten.

„Derzeit ist die Wirtschaftskraft in den neuen Ländern noch deutlich schwächer als in den alten Ländern“, heißt es in dem Bericht. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag der Abstand 2016 noch immer im Schnitt bei 32 Prozent. Auch die regionalen Unterschiede zwischen boomenden Regionen und verarmten Landstrichen innerhalb einzelner Bundesländer seien hierzulande größer als etwa in Frankreich oder Großbritannien.

„Aus regionaler Strukturschwäche können sich Folgeprobleme für den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft ergeben“, heißt es weiter in dem Regierungsbericht. „Gerade in den schwächsten Regionen, in denen sich Menschen 'abgehängt' fühlen mögen, können gesellschaftliche Spaltungen bis hin zu radikalen Einstellungen entstehen.“

Die Regierungsbeauftragte für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke (SPD), sprach in den Funke-Zeitungen von einer „dramatischen Entwicklung“. Sie betreffe nicht nur ostdeutsche, sondern auch einige westdeutsche Regionen. In Ostdeutschland aber sei die Strukturschwäche bis auf wenige Ausnahmen flächendeckend. „Gebraucht wird deshalb eine intelligente Förderung der strukturschwachen Regionen in Ost und West“, forderte die Ostbeauftragte. Eine reine Ostförderung über den Solidarpakt II hinaus sei politisch nicht durchsetzbar.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftslage Deutschland: IW-Studie mit düsterer Prognose
10.01.2025

Der Ausblick ist mies: Deutsche Wirtschaftsverbände beurteilen die aktuelle Lage in Deutschland als äußerst kritisch, der Ausblick auf...

DWN
Panorama
Panorama Musk-Weidel-Live-Interview: Handelt es sich bei der Übertragung von Elon Musk und Alice Weidel um eine unzulässige Parteispende?
09.01.2025

Tech-Milliardär Elon Musk spricht bei einer Liveübertragung auf X (ehemals Twitter) mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel - für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rekord-Krankenstand nach Corona-Pandemie schwächt Wirtschaft: Kommen jetzt Teilzeit-Krankmeldungen oder Karenztage?
09.01.2025

Deutschlands Wirtschaft zahlt Milliarden für hohen Krankenstand nach den Corona-Maßnahmen: Politik und Wirtschaft fordern jetzt...

DWN
Politik
Politik Trump und die Nato-Ausgaben
09.01.2025

Trump müsse bei Nato-Ausgaben vorlegen, fordert der britische Außenminister David Lammy. Während Trump von den Nato-Mitgliedern...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitalwirtschaft in Deutschland: Wachstum trotz Konjunkturschwäche
09.01.2025

Die Digitalwirtschaft boomt trotz Konjunkturflaute in Deutschland - und schafft immer mehr Arbeitsplätze. 2025 sagen Experten ein weiteres...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Exporte steigen wegen USA
09.01.2025

Im November stiegen die deutschen Ausfuhren auf ein Jahreshoch. Das US-Geschäft erlebte dabei ein kräftiges Plus, während die EU-Märkte...

DWN
Politik
Politik Deutschland-Flugabwehr: Bundeswehr darf nicht mit neuen Luftabwehrraketen IRIS-T SLM üben - peinlich statt einsatzfähig!
09.01.2025

Die Bundeswehr übt Stillstand, die Kritik am Kanzler wird immer lauter: Mit markigen Worten verschleiert Olaf Scholz, dass die...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
09.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

[DWN] Alles wird teurer! Wir halten dagegen! Sparen Sie satte 80 Prozent und bestellen Sie noch heute Ihr Premium-Monatsabo für 2,50 Euro plus 3 Print-Magazine >> HIER abschließen >>