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In Europa warteten Ende 2016 einer Analyse von Eurostat zufolge noch immer rund 1,144 Millionen Migranten – die in den Jahren 2015 und 2016 eingewandert waren – auf die Asyl-Entscheid der Behörden über ihren Antrag. Der Antrag von rund 880.000 Menschen wurde bereits positiv beantwortet. Nur etwa 66.000 sind bislang in ihr Heimatland zurückgekehrt. Das Schicksal einer beachtlichen Menge von 110.000 Menschen ist unbekannt.
Dies bedeutet, dass Ende 2016 noch 52 Prozent jener 2,5 Millionen Migranten auf ihren Asyl-Entscheid warteten, die in den Jahren 2015 und 2016 in die Staaten der EU, in die Schweiz und Norwegen eingereist waren. Eine Mehrheit von rund 53 Prozent aller Asylantragssteller stammen aus nur 3 Ländern – Syrien, Afghanistan und Irak. Die in den Jahren 2015 und 2016 eingereisten Migranten haben insgesamt rund 20 Prozent aller Asylanträge abgegeben, die seit Mitte der 1980er Jahre in Europa registriert wurden, schreibt das Pew Research Center.
Wie das Pew Research Center schreibt, wurde fast die Hälfte aller Asylanträge in Deutschland gestellt. „Viele Migranten bleiben nicht in den Mittelmeerländern. Stattdessen sind sie nach Norden gewandert. Deutschland nahm rund die Hälfte aller Asylbewerber (45 Prozent) auf und auch Ungarn und Schweden nahmen hunderttausende auf. Die Demografie einiger Länder wurde durch den immensen Zuzug merklich verändert. In Ländern wie Österreich und Schweden nahm der Anteil von Ausländern um etwa 1 Prozent zu.“
Offenbar sind zudem bis zu 100.000 Migranten in Europa untergetaucht, nachdem ihr Asylbescheid negativ beantwortet wurde. Dies sind bis zu 5 Prozent aller in den beiden Jahren eingewanderten Personen. „Es wird geschätzt, dass etwa 75.000 Migranten in ihre Heimatländer oder in andere EU-Staaten ausgewandert sind. Der gegenwärtige Aufenthaltsort von etwa 100.000 Asylbewerbern, deren Anträge zurückgewiesen wurden, ist unbekannt. Es ist möglich, dass sie illegal in Europa geblieben sind, Europa verlassen haben oder einen anderen Migrantenstatus angestrebt haben.“
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Hinsichtlich der Wartezeiten bei Asylanträgen gibt es in Europa große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Beispielsweise mussten Syrer in den Jahren 2015 und 2016 in Deutschland im Durchschnitt 3 Monate auf ihren Asyl-Entscheid warten. In Norwegen lag die durchschnittliche Wartezeit bei etwa einem Jahr. Trotz der schnellen Abarbeitung der Anträge in Deutschland sind die Behörden hierzulande jedoch extrem überfordert und haben in dieser Hinsicht mehrfach Alarm geschlagen.
Während die Anträge bearbeitet werden, sind die meisten Antragssteller in von den Regierungen verwalteten Gebäuden wie umgewidmeten Schulen, Hotels und Flughäfen untergebracht, wo sie mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden.
Pew Research Center weist daraufhin, dass nur einige Tausend Migranten in den beiden vergangenen Jahren in den USA Asyl beantragt hatten. Diejenigen, deren Antrag in Europa negativ beantwortet wurde, können Einspruch gegen die Entscheidung einlegen, was den gesamten Prozess extrem verlängert. Die Anzahl der Einsprüche gegen Entscheide in Deutschland ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen.
Besonders lange mussten Asylbewerber aus Albanien, dem Kosovo, Afghanistan, dem Iran und dem Irak auf ihre Entscheidung warten. Kurze Wartezeiten hatten insbesondere Migranten aus Gambia und Eritrea. Insgesamt mussten Asylbewerber besonders lange in Ungarn und Griechenland auf eine Entscheidung warten.