Politik

Handelskrieg zwischen den USA und Großbritannien entbrannt

Die USA haben gegen Bombardier Strafzölle verhängt. Großbritannien will im Gegenzug Boeing abstrafen.
27.09.2017 15:35
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach der Verhängung von US-Strafzöllen gegen Flugzeuge des kanadischen Herstellers Bombardier hat Großbritannien eine scharfe Warnung an den US-Konzern Boeing gerichtet. "Dies ist nicht das Verhalten, das wir von Boeing erwarten und könnte in der Tat unsere künftigen Beziehungen mit Boeing gefährden", sagte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon am Mittwoch bei einem Besuch im nordirischen Belfast.

Bombardier beschäftigt in Nordirland 4200 Mitarbeiter, die Rumpf und Flügel der C-Serie bauen. Tausende weitere Menschen arbeiten in Zulieferbetrieben. Das Wirtschaftsministerium in London erklärte vor diesem Hintergrund, es werde weiterhin die britischen Interessen verteidigen und Bombardier bestmöglich unterstützen.

Fallon sagte, Boeing sei ein bedeutender Partner und erhalte einen hohen Anteil der britischen Verteidigungsausgaben. Es gebe Verträge mit dem US-Konzern über neue Patrouillenflugzeuge sowie Kampfhubschrauber vom Typ Apache. Boeing werde auch für andere Rüstungsgüter bieten. "Und dieses Verhalten könnte eindeutig unsere künftige Beziehung mit Boeing beeinträchtigen."

Das US-Handelsministerium hatte am Dienstag angekündigt, kanadische Bombardier-Flugzeuge der C-Serie mit Strafzöllen von 220 Prozent zu belegen. Zur Begründung gab es an, Bombardier habe von unfairen staatlichen Subventionen profitiert. Betroffen sind zwei neue Mittelstreckenmaschinen von Bombardier, die CS100 mit 100 Plätzen und die CS300 mit 150 Plätzen – sie sind direkte Konkurrenz für die B737 von Boeing.

Boeing hatte Ende April Beschwerde gegen Bombardier eingelegt. Der US-Konzern warf dem kanadischen Flugzeugbauer vor, die Maschinen unter Herstellungskosten zu verkaufen und dabei von staatlichen Subventionen von mehr als drei Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) zu profitieren.

Die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland erklärte, das von den USA eingeleitete Wettbewerbsverfahren befinde sich noch im Anfangsstadium; Strafzölle könnten aber erst erhoben werden, wenn dieses abgeschlossen sei. Wahres Ziel des Verfahrens sei es, Bombardier aus dem US-Markt zu drängen, sagte Freeland weiter.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bahn: Sanierung des Schienennetzes dauert länger – die Folgen
05.07.2025

Die Pläne waren ehrgeizig – bis 2030 wollte die Bahn mit einer Dauerbaustelle das Schienennetz fit machen. Das Timing für die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Aufwertung: Sind jetzt Firmengewinne in Gefahr?
04.07.2025

Der starke Euro wird für Europas Konzerne zur Falle: Umsätze schrumpfen, Margen brechen ein – besonders für Firmen mit US-Geschäft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...