Politik

OPCW bestätigt: Russland hat seine Chemiewaffen vollständig vernichtet

Lesezeit: 1 min
30.09.2017 00:07
Die OPCW bestätigt, dass Russland alle Chemiewaffen zerstört hat. Die USA wollen ihre Chemiewaffen bis 2023 zerstören.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Russland  
USA  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland hat am Mittwoch seine letzten Chemiewaffen aus Sowjetzeiten zerstört. Dies sei ein "wichtiger Meilenstein", bestätigte die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) die Angaben aus Moskau. Laut OPCW-Chef Ahmet Üzümcü sind nun 96 Prozent der in den knapp 200 Unterzeichnerstaaten der internationalen Konvention zum Verbot von Chemiewaffen registrierten Arsenale weltweit zerstört. Die OPCW sprach in einer Mitteilung davon, dass die Zerstörung technisch ausgesprochen anspruchsvoll gewesen sei.

Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Zerstörung der letzten Chemiemunition, die noch aus dem Kalten Krieg stammte, im Staatsfernsehen als "historisches Ereignis". Sie fand in dem Dorf Kisner in der Wolgaregion statt. Insgesamt habe Russland 39.967 Tonnen zerstört.

Putin kritisierte zugleich die US-Regierung. Die Vereinigten Staaten erfüllten "leider" nicht ihre Verpflichtungen aus dem Zeitplan zur Zerstörung ihrer Chemiewaffen und hätten diesen schon drei Mal verschoben.

Russland und die USA hatten die Zerstörung der aus dem Kalten Krieg stammenden Vorräte an Chemiewaffen zunächst bis 2012 vereinbart. Dieser Termin wurde aber von beiden Seiten nicht eingehalten. Die USA hatten das Zieldatum mehrfach verschoben.

Die OPCW überwacht die Einhaltung der internationalen Konvention zum Verbot von Chemiewaffen aus dem Jahr 1993, die 1997 in Kraft trat. Ziel ist das vollständige Verbot von Chemiewaffen und die Zerstörung entsprechender Arsenale weltweit. Die OPCW, deren Arbeit mit dem Bürgerkrieg in Syrien ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit rückte, erhielt 2013 den Friedensnobelpreis.

Die USA wiesen die russische Kritik an ihrem Tempo bei der vereinbarten Vernichtung von Chemiewaffen zurück. Die Vereinigten Staaten befänden sich im Zeitplan, um ihr selbstgestecktes Ziel der vollständigen Zerstörung ihrer Chemiewaffenbestände bis zum Jahr 2023 zu erfüllen, sagte am Freitag ein Pentagon-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Mehr als 90 Prozent der US-Chemiewaffen sind nach seinen Angaben inzwischen zerstört. Er räumte allerdings ein, dass aus "technologischen" Gründen im Laufe der Jahre die Frist für die vollständige Vernichtung aller dieser Waffen mehrfach nach hinten verschoben worden sei.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums gratulierte zugleich der russischen Regierung dazu, dass sie die vollständige Vernichtung ihrer Chemiewaffenarsenale in dieser Woche abgeschlossen hatte. Dies sei ein "wichtiger Meilenstein in der Rüstungskontrolle". Er hob hervor, dass die USA die Vernichtung der russischen Chemiewaffen mit finanzieller und technischer Hilfe im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar (850 Millionen Euro) unterstützt hätten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...