Politik

Deutsche Wirtschaft: Fehlender Nachwuchs ist größtes Risiko

Vertreter deutscher Unternehmen fordern von der neuen Bundesregierung umfangreiche Investitionen.
22.10.2017 19:09
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Vor dem Beginn der Sondierungsgespräche zur Bildung einer Jamaika-Koalition dringt die deutsche Wirtschaft darauf, dass die beteiligten Parteien das Thema Investitionen in den Fokus nehmen. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, sagte der Passauer Neuen Presse, er erwarte „nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern kluge Politik“. Der Wirtschaft sei es lieber, die Koalitionsverhandlungen dauerten einige Wochen länger, wenn dabei vernünftige Ergebnisse herauskämen.

Schweitzer sagte der Zeitung weiter, es sei entscheidend, dass die künftige Regierung die „Schlüsselthemen für die Zukunft“ angehe. „Die Parteien sollten sich daher auf einen Koalitionsvertrag für Investitionen einigen.“ Wichtig seien Investitionen in Menschen, eine moderne Infrastruktur und mehr Freiraum für Unternehmen. Der Fachkräftemangel sei inzwischen „das größte Geschäftsrisiko für deutsche Firmen“.

Priorität habe zudem das Zukunftsthema Digitalisierung, sagte der DIHK-Präsident. Der schnellere Breitbandausbau sei eine der größten Herausforderungen für Deutschland. Der Bedarf an leistungsfähigen und verlässlichen Datenleitungen wachse schneller als das Angebot.

Die Sondierungsgespräche beginnen am Mittwoch in Berlin. CDU und CSU kommen dazu in getrennten Gesprächen zunächst am Mittag mit der FDP und am späten Nachmittag mit den Grünen zusammen. Am Donnerstag wollen FDP und Grüne die Chancen für eine Zusammenarbeit ausloten, am Freitag schließlich steht die erste große Sondierungsrunde aller vier Parteien an.

„Gefragt ist Mut statt Verzagtheit“, erklärte der Präsident des Industrieverbands BDI, Dieter Kempf, am Mittwoch. Die neue Regierung müsse ihre finanziellen Spielräume nutzen, auch die Unternehmen zu entlasten und die Bedingungen für sie zu verbessern. Kempf mahnte zudem eine Stärkung des Industriestandortes Deutschland an. Dieser habe ein Update nötig. „Teilhabe und Wohlstand entstehen nicht durch bloßes Verwalten und Umverteilen, sondern durch Investitionen, Wachstum und Chancengleichheit“, argumentierte er. Nötig sei insbesondere, die übermäßig hohen Stromkosten-Lasten zu begrenzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...