Finanzen

Cyber-Virus attackiert Unternehmen in Russland

Hunderte Unternehmen in Russland und der Ukraine sind offenbar von einer Schadsoftware betroffen.
25.10.2017 17:15
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Eine Erpressersoftware namens „Bad Rabbit“ treibt derzeit ihr Unwesen vor allem in Russland und der Ukraine, hat aber offenbar auch deutsche Ziele im Visier. Wie die IT-Sicherheitsfirma Kaspersky am Mittwoch mitteilte, sind außer dem ukrainischen Flughafen von Odessa und russischen Medienportalen wie der Nachrichtenagentur Interfax rund 200 andere Ziele in diesen beiden Ländern sowie in weiteren europäischen Staaten betroffen. Bad Rabbit war am Dienstag aufgetaucht, berichtet AFP.

Die Software infiziert Rechner und sperrt Daten und Zugänge für Nutzer, die dann zu Geldzahlungen aufgefordert werden, um wieder Zugriff zu erhalten. Die meisten Hackerziele seien in Russland, ähnliche Angriffe seien aber auch „in anderen Ländern beobachtet worden – Ukraine, Türkei, Deutschland“, erklärte die Sicherheitsfirma und sprach von insgesamt fast 200 Zielen. Demnach war am Dienstagnachmittag das Informationssystem am Flughafen von Odessa betroffen, die Flüge gingen aber planmäßig.

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) äußerte sich allerdings zurückhaltend. „Eine Betroffenheit in Deutschland kann das BSI derzeit nicht bestätigen“, erklärte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Auch sei die Verbreitung der aktuellen Angriffe nicht vergleichbar mit vorherigen, großen Angriffswellen wie „WannaCry“ oder „NotPetya“.

Gleichwohl riet das BSI zu einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen. Der Sprecher wies darauf hin, dass die Attacke über ein gefälschtes Update für den Flash Player erfolge. Zu dessen Installation sei aber immer die aktive Bestätigung durch den mit Administratorrechten ausgestatteten Nutzer erforderlich. Die Behörde erneuerte zudem allgemeine Sicherheitstipps wie zum Einsatz von Schutzprogrammen und der Verwendung hinreichend komplexer Passwörter.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete am Mittwoch von anhaltenden Problemen, unter anderem funktionierte das Internet nicht. Auch das unabhängige russische Nachrichtenportal Fontanka aus St. Petersburg war betroffen.

„Bei allem Respekt für große Medienkonzerne, aber sie sind keine kritische Infrastruktur“, sagte Telekommunikationsminister Nikolai Nikiforow. Die Abteilung für Cyberkriminalität bei der ukrainischen Polizei erklärte ebenfalls, es handle sich nicht um einen „gezielten Angriff“. Das US-Heimatschutzministerium gab unterdessen eine Warnung zu „BadRabbit“ heraus und rief die Nutzer auf, nicht auf die Geldaufforderungen einzugehen, da selbst dann die Rückgabe von Daten nicht gesichert sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...