Politik

Russland und China stützen Venezuela mit Schulden-Umbau

Lesezeit: 1 min
16.11.2017 17:02
Russland und China helfen der venezolanischen Regierung im Streit um die Rückzahlung von Staatsanleihen.
Russland und China stützen Venezuela mit Schulden-Umbau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das von der Schuldenkrise geplagte Venezuela bekommt Hilfe von seinen Verbündeten Russland und China. Wie das Finanzministerium in Moskau am Mittwoch mitteilte, wurde mit der Regierung von Präsident Nicolas Maduro eine Umschuldung vereinbart, sodass das lateinamerikanische Land die Forderungen anderer Gläubiger begleichen kann. Demnach sind in den kommenden sechs Jahren nur "minimale" Zahlungen fällig. Insgesamt gehe es um in einem Zeitraum von zehn Jahren um die Rückzahlung von 3,15 Milliarden Dollar. Mit der Einigung habe Venezuela mehr Geld zur Verfügung, um es in die wirtschaftliche Entwicklung zu stecken.

Erste Gespräche mit den anderen Gläubigern über eine Umschuldung im Volumen von rund 60 Milliarden Dollar hatten am Montag hingegen kein greifbares Ergebnis gebracht. Maduro hatte angesichts der schwierigen Wirtschaftslage angekündigt, Schulden des Landes nicht wie vereinbart zurückzuzahlen. Vielmehr soll zunächst die Lage der Bevölkerung in dem einst wohlhabenden und ölreichen Land verbessert werden, in dem viele Menschen mittlerweile im Müll nach Essen suchen.

Auch die Regierung in Peking sprang Venezuela am Mittwoch bei: Zwar bot die Volksrepublik keine Umschuldung an, allerdings erklärte das Außenministerium, dass die Zusammenarbeit mit Venezuela in allen Bereichen normal verlaufe. Die Regierung in Caracas könne mit den Schuldenproblemen angemessen umgehen. Diese Äußerungen gelten als Vertrauensbeweis, auch weil China Forderungen von 23 Milliarden Dollar an Venezuela hat.

Die sozialistische Regierung hat mit Russland und China jahrelang Darlehensverträge geschlossen, die das rohstoffreiche Land mit Öllieferungen abdeckt. Das schränkt wiederum die Deviseneinnahmen des Schwellenlandes ein. Venezuela hat erklärt, alle Verpflichtungen gegenüber Gläubigern zu erfüllen und zugleich Investoren zu einer Umschuldung aufgefordert. Russland und China haben ihr Engagement in Venezuela in den vergangenen Monaten deutlich ausgebaut, wohingegen die USA und die EU durch die Erlassung von Sanktionen gegen die Regierung die Verbindungen zu dem Land zunehmend abbauen.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte bei zwei venezolanischen Anleihen in dieser Woche einen partiellen Zahlungsausfall festgestellt, nachdem die Zinszahlungen ausblieben.

Am Donnerstag ist zudem eine Anhörung der Derivateorganisation Isda geplant. Dabei soll es um die Frage gehen, ob bei Anleihen der Regierung und des staatlichen Ölkonzerns PDVSA ein Zahlungsausfall festgestellt wird. In diesem Falle könnten sich etwa Inhaber von Kreditausfallversicherungen ihr Geld bei den Vertragsparteien einfordern.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Ostasien: „Shangri-La“ im Zeichen der Konfrontation
08.06.2023

Der Machtkampf der USA mit China prägt die Sicherheitskonferenz Shangri-La Dialogue in Singapur. Für Ostasien steht viel auf dem Spiel....

DWN
Politik
Politik Rundfunkgebühr: Ministerpräsidenten erteilen neuen Geldforderungen klare Absage
08.06.2023

Die Forderung des SWR-Intendanten und derzeitigen Vorsitzenden der ARD, Kai Gniffke, nach einer Erhöhung der Rundfunkgebühren, stößt...

DWN
Finanzen
Finanzen Schweizer Parlament gibt grünes Licht für Credit-Suisse-Untersuchung
08.06.2023

Das Schweizer Parlament macht den Weg frei für eine Untersuchung zum Zusammenbruch der Credit Suisse. Nun müssen Bankmanager fürchten,...

DWN
Politik
Politik Faeser: „Müssen das Europa der offenen Grenzen retten“
08.06.2023

Vor dem Treffen der EU-Innenminister hat sich Nancy Faeser (SPD) für eine Reform des Asylsystems stark gemacht. Grüne und Linke warnen...

DWN
Politik
Politik Trump wegen Geheimunterlagen-Affäre im Visier der Ermittler
08.06.2023

Seit Monaten untersucht ein Sonderermittler den Fund streng geheimer Geheimdienstunterlagen bei Ex-Präsident Trump. Über den Stand der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmensinsolvenzen: Vor allem junge Firmen sind betroffen
08.06.2023

Laut Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) sind derzeit vor allem junge Unternehmen von der Pleite betroffen. Insgesamt ging rund ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands hohe Öl-Exporte riskieren Streit mit OPEC
07.06.2023

Russland hat eigentlich eine Drosselung seiner Rohöl-Förderung angekündigt. Doch die Exporte auf dem Seeweg sind weiter stark. Nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: Rechtsrahmen steht noch in diesem Monat
07.06.2023

Die Einführung eines digitalen Euro nimmt immer mehr an Fahrt auf. Dabei will die Europäische Kommission noch in diesem Monat Vorschläge...