Finanzen

US-Regierung reicht Beschwerde gegen China bei WTO ein

Die US-Regierung übt Druck auf die Welthandelsorganisation WTO aus, um China den Status einer Marktwirtschaft zu verweigern.
30.11.2017 15:10
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Regierung übt Druck auf die Welthandelsorganisation WTO aus, damit diese China den Status einer Marktwirtschaft verweigert. Wie die Financial Times berichtet, habe die US-Regierung eine Note bei der WTO eingereicht, um die Argumentation der chinesischen Regierung zu schwächen.

Die Chinesen bestehen auf den angeblich während des Beitritts zur WTO im Jahr 2001 gemachten Zusagen, dass das Land 15 Jahre später automatisch den Status einer Marktwirtschaft erhalten soll. Im Jahr 2016 wurde die Vergabe des Titels vom Westen verhindert. Der Status ist wichtig, weil Strafmaßnahmen und Handelsschranken zwischen Mitgliedern der Organisation nur schwer zu verhängen sind. Gegen Länder, die nicht Mitglied der WTO sind, ist dies einfacher.

In dem 40-seitigen Schreiben, das der FT vorliegt, bestreitet die US-Regierung, dass es eine solche Abmachung im Jahr 2001 gegeben habe. Die Juristen schreiben, dass ihre Ansichten von der EU, Kanada, Mexiko und Japan geteilt werde.

Der Vorstoß kommt zu einer Zeit wachsender Spannungen zwischen beiden Staaten. Die US-Regierung hatte erst vor wenigen Tagen Ermittlungen gegen China wegen angeblichen Preisdumpings bei Aluminiumimporten eingeleitet. Der Ausbruch eines Handelskriegs zwischen beiden Ländern in der nahen Zukunft gilt nicht mehr als unwahrscheinlich.

Zur gleichen Zeit wurde bekannt, dass der G20-Stahlgipfel in Berlin den Konflikt über Überkapazitäten und Strafzölle im weltweiten Stahlgeschäft nicht grundlegend lösen konnte. Die beteiligten Länder, darunter China und die USA, seien sich einig gewesen, dass es weltweit einen Abbau wettbewerbsverzerrender Subventionen und Überkapazitäten geben müsse, sagte die Gastgeberin, die deutsche Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries, am Donnerstag nach der Konferenz. Ganz konkrete Verabredungen zum Kapazitätsabbau, erklärte sie jedoch, „die gibt es nicht“.

Der US-Stabschef im Büro des Handelsbeauftragten, Jamieson Greer, bemängelte: „Die grundlegenden Probleme sind noch nicht wirklich angegangen worden.“ Die USA würden sich daher weiterhin vorbehalten, in geeigneter Weise auf Marktverzerrungen zu reagieren, erklärte er mit Blick auf angekündigte Pläne für Strafzölle auf Stahl aus dem Ausland, die nach wie vor auf dem Tisch liegen. Chinas Vize-Minister Li Chenggang bekundete die grundsätzliche Bereitschaft des weltgrößten Stahlproduzenten zum weiteren Abbau von Produktionskapazitäten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...