Finanzen

Russland bereitet erste Anleihe in Yuan vor

Lesezeit: 1 min
01.12.2017 17:03
Das russische Finanzministerium bereitet seine erste Anleihe-Emission in chinesischen Yuan vor.
Russland bereitet erste Anleihe in Yuan vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das russische Finanzministerium bereitet die erste jemals von Russland ausgegebene Anleihe in der chinesischen Landeswährung Renminbi (Yuan) vor. Wie Bloomberg berichtet, hat das Ministerium dafür die Bank of China, die Gazprombank sowie die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) angeheuert.

Mit der Geldaufnahme in Yuan will sich die Regierung in Moskau vom US-Dollar unabhängiger machen, weil sie in den kommenden Tagen angeblich neue Sanktionen aus den USA erwartet. Das US-Finanzministerium wird dann einen Bericht zu den möglichen Folgen einer Verlängerung der Sanktionen veröffentlichen.

Vor wenigen Tagen erst warnte Russlands Finanzminister, dass eine Konfiszierung der in den USA lagernden russischen Goldreserven als Akt eines Finanzkrieges gewertet würde.

Die Anleihe wird einen Umfang von etwa 6 Milliarden Yuan (rund 760 Millionen Euro) und eine Laufzeit von 5 Jahren haben, berichtet Bloomberg. Namentlich nicht genannten Quellen zufolge sollen die Papiere Investoren Ende des laufenden Jahres oder Anfang 2018 angeboten werden. Den Quellen zufolge soll die Anleihe an der Moskauer Börse gehandelt werden und Investoren auf der ganzen Welt ansprechen.

„Es wäre weise von Russland, den Markt für Yuan anzuzapfen. China ist Russlands größter Handelspartner und Chinas enorm großes Finanzsystem hat auch viel Kaufpotential“, wird ein Analyst der Danske Bank in Helsinki zitiert. Der Handel in Moskau biete Russland zudem den Vorteil, chinesische Investoren über die eigene technische und rechtliche Infrastruktur anzuziehen.

Russland und China haben ihre Zusammenarbeit auf den Finanzmärkten in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Grundlegend für die Kooperation auf dem Anleihemarkt war die Eröffnung einer Niederlassung der russischen Zentralbank in China im vergangenen Jahr.

Eine verstärkte Schuldenaufnahme in Yuan hat für die Chinesen den Vorteil, dass die Internationalisierung und Propagierung der eigenen Währung als global akzeptierte Handelswährung gestärkt würde. Die Rolle des derzeit global dominierenden US-Dollar und des ihm zu Grunde liegenden Petrodollar-Systems werden dadurch indirekt geschwächt.

Russland profitiert davon, dass seine Verbindlichkeiten vor dem Hintergrund der politischen Spannungen mit Washington diversifiziert werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...