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Die von der Europäischen Zentralbank geplanten Regeln für den künftigen Umgang mit faulen Krediten werden der obersten EZB-Bankenaufseherin Daniele Nouy zufolge wohl etwas länger auf sich warten lassen als gedacht. „Es werden wahrscheinlich einige zusätzliche Monate nötig werden“, sagte die Französin am Donnerstag auf einer Anhörung zu den Plänen der Kredit-Regeln. Sie begründete dies mit dem umfassenden Konsultationsprozess, in den Banken und Drittparteien einbezogen würden.
Nach den von der Europäischen Zentralbank angepeilten Richtlinien sollen alle Geldhäuser künftig mehr Vorsorge für faule Kredite betreiben. Demnach sollten Banken eigentlich ab Januar 2018 alle Darlehen, die neu als ausfallgefährdet eingestuft werden, schrittweise vollständig über Rückstellungen abdecken.
Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die größten Banken zuständig. Insgesamt summieren sich die faulen Kredite in der Euro-Zone auf mehr als 840 Milliarden Euro. Ein Viertel davon entfällt auf Italien. Dort wird befürchtet, dass heimische Geldhäuser zu stark belastet werden und dann weniger neue Darlehen verleihen. Dies könnte die Wirtschaft belasten. Aus diesem Grund waren Vertreter aus Italien besonders massiv gegen die Pläne der EZB vorgegangen.
Nouy ist bereits auf ihre Kritiker zugegangen und hat Nachbesserungen an dem Entwurf in Aussicht gestellt. Laut Insidern wird die EZB vermutlich einen für den 28. März anvisierten Vorschlag der EU-Kommission abwarten, bevor sie eigene Richtlinien zum Umgang der Banken in der Euro-Zone mit faulen Krediten veröffentlicht.