Finanzen

Winklevoss-Brüder: Bei Facebook gescheitert, mit Bitcoin Milliardäre

Der Preisanstieg bei Bitcoin hat zu den weltweit ersten Bitcoin-Milliardären geführt.
04.12.2017 17:09
Lesezeit: 2 min

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Medienberichten zufolge sind die Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss die ersten Bitcoin-Milliardäre der Welt. Ihre im April 2013 getätigte Investition in die Digitalwährung in Höhe von 11 Millionen Dollar ist aktuell eine Milliarde Dollar wert.

Die 11 Millionen waren nur ein Teil der Summe von 65 Millionen US-Dollar, die die Zwillinge im Zuge eines gerichtlichen Vergleichs mit Facebook im Jahr 2008 zugesprochen bekamen. Die Brüder fühlen sich bis heute um ihren Erfolg geprellt und werfen Mark Zuckerberg vor, ihre Idee geklaut zu haben.

Seit die Winklevoss-Brüder in Bitcoin investiert haben, kletterte der Kurs der Krypto-Währung von 130 US-Dollar innerhalb von viereinhalb Jahren auf sein Allzeithoch von 11.000 US-Dollar im vergangenen Monat. Da Cameron und Tyler über die wahre Höhe des Investments schweigen, wird das Volumen des Engagements auf 100.000 Bitcoin geschätzt: Eine Zahl, mit der sie ihr neues Image als Bitcoin-Unternehmer begründet haben.

Das 11 Millionen US-Dollar-Investment der Winklevoss-Brüder stieg um etwa 10.000 Prozent und machte die beiden auf diese Weise zu den ersten Milliardären mit digitalem Geld. Trotz des Erfolgs hat Bitcoin in den vergangenen Jahren zahlreiche Diskussionen ausgelöst, Kritiker der Kryptowährung sprechen von einer Preisblase. Bei der Internet-Devise handele es sich um ein rein fiktives Zahlungsmittel, für das es nicht den geringsten Gegenwert gebe.

In Hinblick auf Bitcoin gibt es noch immer zahlreiche Skeptiker, die dem virtuellen Geld rein gar nichts abgewinnen können. So hatte JPMorgan-Chef Jamie Dimon erst vor Kurzem vor Bitcoin gewarnt und die digitale Währung als Betrug bezeichnet. Der inzwischen festgenommene saudi-arabische Prinz Alwaleed hatte sich ähnlich negativ zu Bitcoin geäußert. Nach einer Meldung des Finanz-Informationsdienstes Marketwatch hat er die Krypto-Währung mit dem Fall Enron verglichen. Im Jahr 2001 wurde der Energiekonzern Enron insolvent, nachdem massive Bilanzfälschungen bekannt geworden waren. Im Zuge der Insolvenz hatten zahlreiche Anleiheanleger und Aktionäre ihr gesamtes Vermögen verloren.

Was spricht noch gegen Bitcoin? Die Krypto-Währung hat ihre ursprüngliche Funktion – nämlich unabhängig von herkömmlichen Devisen wie US-Dollar und Euro im Internet auf unkomplizierte Art zu bezahlen – inzwischen fast verloren. Stattdessen herrscht eine nahezu ungezügelte Spekulation. Sollte die Spekulationsblase platzen, wird auch die Vision von einer neuen Finanzwelt zerstört, nach der altbekannte Institutionen verschwinden und die Macht komplett neu verteilt wird. Möglicherweise wird die hinter Bitcoin steckende Blockchain-Technologie überleben, die Zahlungen in Echtzeit ermöglicht. So wird in einigen Ländern bereits darüber nachgedacht, Grundbücher auf diese Weise zu organisieren.

Gerade in allerjüngster Vergangenheit sind neue Argumente gegen Bitcoin publik geworden. Nach einem Bericht der österreichischen Tageszeitung "Die Presse" soll der Leiter für das Geschäftsfeld Energiewirtschaft bei Wien Energie, Josef Zöchling, die Krypto-Währung auf einer Diskussionsveranstaltung als „Energievernichtung sondergleichen“ bezeichnet haben. Denn die Schaffung und der Handel digitaler Währungen wie Bitcoin oder Ethereum benötigen riesige Mengen elektrischer Energie.

In diesem Zusammenhang ist Christian Minarovits von IBM Österreich sogar der Meinung, dass bereits in drei Jahren der Energieverbrauch des gesamten Staates Dänemark dafür aufgewendet werden müsste, um Bitcoin „am Leben zu erhalten“. Die Plattform Digiconomist berechnet den derzeitigen Energieverbrauch des digitalen Geldes auf mehr als 22 TWh, was dem aktuellen Energieverbrauch des Staates Ecuador entspricht. Schon heute beläuft sich der Energiebedarf von Bitcoin auf etwa 0,11 Prozent der gesamten globalen Nachfrage nach Strom.

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