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Junge Finanz-Unternehmen kommen laut einer Studie nach wie vor besonders in Deutschland schwer an Geld. Wie aus einer Reuters exklusiv vorliegenden Untersuchung der Düsseldorfer Beratungsfirma Barkow Consulting hervorgeht, flossen im zu Ende gehenden Jahr 700 Millionen Dollar (591 Millionen Euro) in deutsche Fintechs, deutlich weniger als beispielsweise in britische Finanz-Start-ups. Diese konnten sich über einen Geldsegen von rund 1,7 Milliarden Dollar freuen, liegen damit aber immer noch weit abgeschlagen hinter den USA. Dort konnten Fintechs rund 6,7 Milliarden Dollar sogenanntes Venture Capital einsammeln.
Auch beim Wachstum des Wagniskapitals liegt Deutschland im internationalen Vergleich weit hinter anderen Ländern. Laut Barkow Consulting betrug dieses hierzulande 2017 voraussichtlich sieben Prozent, während sich das Volumen von Kapitalspritzen für junge Finanzunternehmen in Großbritannien ungeachtet des Brexit vervierfachte. Die Szene dort entwickelt sich auch im Vergleich zu den USA und Asien deutlich dynamischer – in den USA legte das Investitionsvolumen den Schätzungen zufolge um 17 Prozent zu, in Asien um sieben Prozent.
Das führt global betrachtet dazu, dass Europa insgesamt aufholt, wenn es um die Finanzierung von Finanz-Start-ups geht, die es mit den etablierten Banken und Finanzdienstleistern aufnehmen wollen. Betrug der EU-Anteil am gesamten Kuchen 2016 noch lediglich elf Prozent, stieg er zuletzt auf 23 Prozent und verdoppelte sich damit. Viele der nahezu 700 deutschen Fintechs spielen dabei allerdings nur eine Nebenrolle. Hierzulande ebbte der Fintech-Boom zuletzt deutlich ab: Wurden 2015 noch gut 140 Finanz-Start-ups gegründet und im vergangenen Jahr stolze 170, wurden bis Ende des dritten Quartals erst 30 Neugründungen bekannt.