Finanzen

IWF blickt mit Sorge auf Staatsfinanzen der Ukraine

Der Internationale Währungsfonds blickt skeptisch auf den geplanten Haushalt der Ukraine für das Jahr 2018.
15.12.2017 16:56
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt mit Sorge auf en geplanten Staatshaushalt der Ukraine für das kommende Jahr. Wie der englischsprachige Dienst von Reuters berichtet, sieht der IWF bedeutende Risiken und Unsicherheiten, sowohl was die geplanten Einnahmen als auch was die geplanten Ausgaben anbelangt. Allerdings stimmt der Fonds mit dem anvisierten Defizitziel von etwa 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts überein.

Die Ukraine ist faktisch pleite und auf Kredite der EU und des IWF angewiesen. Die Gesamthöhe der gewährten EU-Kredite beläuft sich inzwischen auf 2,81 Milliarden Euro. Das sei die höchste gewährte Finanzhilfe für ein Nicht-EU-Mitglied, berichtet die dpa. Bis Ende dieses Jahres erwartet Kiew eine dritte Tranche aus dem 2015 beschlossenen Kredit-Programm über 1,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig hat der IWF eine Milliarde Dollar (944 Millionen Euro) an die Zentralbank in Kiew überwiesen. Das Land soll aus dem 2015 beschlossenen vierjährigen Kreditprogramm insgesamt 17,5 Milliarden Dollar (16,5 Milliarden Euro) erhalten.

Der IWF drängt die Ukraine zudem zur Einrichtung eines Antikorruptionsgerichtshofs. „Ich habe die Agenda des Präsidenten im Parlament unterstützt“, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde Anfang des Monats nach einem Telefongespräch mit Präsident Petro Poroschenko. Es sei wichtig, dass alle Abgeordneten den Gesetzentwurf unterstützten und ihm Priorität gäben.

Die Unabhängigkeit des 2015 eingerichteten Antikorruptionsbüros und einer eigenen Staatsanwaltschaft müsse gewahrt bleiben, sagte Lagarde. Zuvor arbeitete die Regierungskoalition auf die Entlassung des Leiters des Antikorruptionsbüros hin. Seit Wochen streiten der Geheimdienst SBU und die Generalstaatsanwaltschaft mit dem neuen Büro um Zuständigkeiten.

Die Korruptionsbekämpfung gehört zu den Hauptforderungen des IWF und anderer Geldgeber an Kiew. Transparency International zufolge gehört die Ukraine zu den korruptesten Ländern Europas. Im April hatte die Ukraine umgerechnet 850 Millionen Euro aus einem Kreditprogramm erhalten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...