Finanzen

Regionen fordern wegen Brexit Zuschüsse von EU-Kommission

Lesezeit: 1 min
08.01.2018 16:58
Mehrere europäische Länder und Regionen fordern die Einrichtung eines besonderen Finanzierungsprogramms, um negative Auswirkungen des Brexits zu mildern.
Regionen fordern wegen Brexit Zuschüsse von EU-Kommission

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Vor den ersten Beratungen über den nächsten Haushalt der EU – in den die Briten nicht mehr mit einzahlen werden – fordern mehrere Länder und Regionen die Einführung eines besonderen Finanzvehikels, um negative Auswirkungen des Austritts Großbritanniens abzudämpfen.

Aus einer Umfrage des Committee of the Regions geht hervor, dass sich viele Regionen, Provinzen und Städte eine finanzielle Kompensation aus Brüssel wünschen, wie das Magazin Politico berichtet. „Wenn die EU einen Spezialfonds für Regionen und Städte einrichtet, wird dies eine gute Maßnahme sein, um negative Auswirkungen des Brexit abzuwenden“, schreibt ein Beamter aus Zypern. Auch die spanische Region Andalusien wünscht sich einen Fonds zu diesem Zweck. Der Abgeordnete der autonomen portugiesischen Region Madeira „empfiehlt, europäische und andere Finanzmechanismen auf regionaler oder lokaler Ebene zu nutzen, um die Folgen des Austritts Großbritanniens für die an der Peripherie Europas gelegenen Regionen zu mildern.“

Die Forderungen nach finanzieller Unterstützung kommen derzeit ungelegen. Wie Politico berichtet, fehlen dem EU-Haushalt nach dem Brexit etwa 9 Milliarden Euro. Über die Ausgestaltung des nächsten Haushalts soll am Montag und Dienstag in Brüssel beraten werden. Haushaltskommissar Günther Oettinger warnte bereits, dass eine Kombination aus Einsparungen und erhöhten Mitgliedsbeiträgen der reichen EU-Staaten notwendig sein wird, um die durch die Briten hinterlassene Lücke zu füllen.

Nach einer Übergangsphase, die derzeit ausgehandelt werde, würden der Union 12 Milliarden Euro bis 13 Milliarden Euro jährlich fehlen, sagte Oettinger am Montag in Brüssel. „Wir haben eine Einnahmen- und Ausgabenlücke.“

Oettinger sprach bei einer Veranstaltung zum nächsten EU-Finanzrahmen im kommenden Jahrzehnt, der aus seiner Sicht erneut über sieben Jahre laufen sollte. Das letzte solche Mehrjahresbudget für den Zeitraum von 2014 bis 2020 sieht maximale Verpflichtungen von fast 960 Milliarden Euro vor.

Der Haushaltskommissar sah ab 2021 auch einen Mehrbedarf an Geld für neue Politikbereiche wie die Terrorismusbekämpfung, Grenzschutz, Verteidigung und Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter. Anders als bei der Brexit-Lücke schlug Oettinger vor, diese Posten über 20 Prozent Einsparungen und 80 Prozent frisches Geld zu finanzieren.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...