Finanzen

EZB verkauft Anleihen von angeschlagenem Möbelkonzern Steinhoff

Lesezeit: 1 min
09.01.2018 17:18
Die EZB hat alle Anleihen des in die Krise geratenen Möbelkonzerns Steinhoff verkauft.
EZB verkauft Anleihen von angeschlagenem Möbelkonzern Steinhoff

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält keine Anleihen des in eine Krise geratenen Möbelkonzerns Steinhoff mehr. Dies geht aus den am Montag von der EZB veröffentlichten Daten zu ihren Anleihebeständen hervor, wie dpa berichtet. Am Ende des abgelaufenen Jahres hatte sie noch Papiere mit einer Fälligkeit im Jahr 2025 gehalten. Die Aktie gab am Montag um über zwölf Prozent nach.

Nicht bekannt ist, mit welcher Summe die EZB investiert war. Die Notenbank gibt dies grundsätzlich nicht an. Das Gesamtvolumen der genannten Steinhoff-Anleihe beläuft sich auf 800 Millionen Euro. Die Regularien der Notenbank sehen vor, dass maximal 70 Prozent einer einzelnen Unternehmensanleihe erworben werden dürfen.

Wie die Financial Times unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Insider berichtet, sollen die Steinhoff-Anleihen bei der EZB einen Gesamtwert von rund 100 Millionen Euro gehabt haben. Die Papiere wurden vergangene Woche zu Kursen von etwa 50 Cent für den Euro gehandelt, was zu einem Buchverlust bei der EZB von etwa 50 Millionen Euro geführt haben müsste.

Nach dem Hochkochen eines Bilanzskandals und dem Abgang des Chefs bei Steinhoff hatte die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des Unternehmens auf Ramschniveau abgestuft. Das bedeutet, dass Moody's ernste Bedenken hat, dass der Konzern seine Schulden zuverlässig zurückzahlen kann. Vor Jahresende erfolgte eine weitere Herabstufung auf die Stufe „Caa1“. Anleihen und Aktien von Steinhoff hatten wegen der Unsicherheit massiv an Wert verloren. Die EZB kauft grundsätzlich keine Unternehmensanleihen, die als Ramsch bewertet werden.

Insgesamt befinden sich im Portfolio der EZB den aktuellen Angaben zufolge Unternehmensanleihen im Gesamtwert von knapp 132 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...