Finanzen

Bitcoin: Große Hedgefonds wetten gegen Kleinanleger

Lesezeit: 1 min
10.01.2018 17:14
An den Terminmärkten für Bitcoin gibt es eine Auffälligkeit. Während kleine Privatanleger eher auf weitere Preissteigerungen wetten, erwarten große Hedgefonds künftig Preisrückgänge.

Mehr zum Thema:  
Krypto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Krypto  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Vor einem Monat hat neben der Börse CME Group auch Cboe Global Markets in den USA einen Terminmarkt für Bitcoin gestartet. Nun zeigt sich, dass die kleineren Händler dort vor allem auf künftige Preisanstiege der Kryptowährung wetten. Zugleich wetten Hedgefonds und andere große Anlagegesellschaften mehrheitlich darauf, dass der Preis der weltgrößten Kryptowährung fallen wird. Dies zeigen die Zahlen der US-Rohstoffhandelsaufsicht CFTC.

Bei Händlern mit weniger als 25 Bitcoin-Kontrakten gibt es 3,6 mal so viele Wetten auf einen Preisanstieg wie auf einen Preisrückgang. Ein solcher Kontrakt entspricht einem Bitcoin. Bei gehebelten Fonds hingegen, darunter Hedgefonds und andere Vermögensverwalter, gab es 40 Prozent mehr Short- als Long-Wetten. Und bei anderen Großhändlern gab es sogar 2,6 mal so viele Wetten auf einen Preisrückgang wie auf einen Preisanstieg.

Außerdem geht aus den Zahlen der CFTC hervor, dass konservative Unternehmen wie Banken und Vermögensverwalter sich von dem noch sehr jungen Markt fern halten und fast überhaupt nicht mit Bitcoin-Terminkontrakten handeln, wie das Wall Street Journal berichtet. Die Wetten der großen Player zeigen demnach die Skepsis an der Wall Street im Hinblick auf Bitcoin. Die Terminkontrakte geben ihnen nun die Möglichkeit, auf einen Preisrückgang zu wetten.

Allerdings heißt eine Short-Wette nicht automatisch, dass jemand fallende Preise erwartet. Es ist ebenso möglich, dass jemand mit erheblichen Bitcoin-Beständen sich auf diese Weise gegen einen Preisrückgang absichern will. Wenn dann nämlich der Preis fällt, verlieren zwar die Bitcoin-Bestände an Wert, doch die Short-Wetten steigen. Im anderen Fall, wenn der Preis steigt, gewinnen die Bitcoin-Bestände an Wert, während die Short-Wetten Verluste bedeuten.

Die Handelsvolumina mit Bitcoin-Terminkontrakten bei der CME Group und bei Cboe Global Markets waren trotz der vorangehenden intensiven Berichterstattung über den Handelsstart in den Medien von Anfang an relativ niedrig im Vergleich zum massiv wachsenden Handel an den zahlreichen Bitcoin-Börsen in aller Welt.

Am vergangenen Freitag etwa betrug das gemeinsame Handelsvolumen auf den Bitcoin-Terminmärkten der CME Group und von Cboe Global Markets zusammen lediglich 150 Millionen Dollar. Dies ist sehr wenig vor dem Hintergrund, dass der Wert aller existierenden Bitcoins zu diesem Zeitpunkt bei rund 290 Milliarden Dollar lag, also fast 2.000 mal so umfangreich war.

Ein Grund für die vergleichsweise geringen Handelsvolumina an den Terminmärkten ist die Zurückhaltung vieler Wall-Street-Banken. Banken wie JPMorgan Chase & Co. und Bank of America Merrill Lynch bieten ihren Kunden keinen Zugang zum Handel mit Bitcoin-Terminkontrakten.


Mehr zum Thema:  
Krypto >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schnelle Übersetzungen per DeepL: Das deutsche Einhorn der Künstlichen Intelligenz
16.09.2024

Lichtblicke am deutschen Technologie-Horizont schimmern immer wieder mal durch - und oftmals ganz unverhofft. Das Startup „DeepL“ ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
16.09.2024

Viele Anleger wollen an der Börse reich werden. Doch ist das wirklich der Königsweg? Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben mehrere...

DWN
Finanzen
Finanzen Größere Summe anlegen: Wie investiert man 100.000 Euro in Aktien?
15.09.2024

Trotz der Bedeutung von Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau investieren die meisten Deutschen immer noch nicht in Einzelaktien...

DWN
Panorama
Panorama Virtuelle Wiesn: Ohne Bier, aber mit Karussell-Gefühl - mehr als ein Spiel
15.09.2024

Am 21. September startet in München wieder das Oktoberfest. Viele möchten gern dorthin, können es aber nicht schaffen. Für diese...

DWN
Politik
Politik Fahrlässige Sicherheitspolitik? Aufrüstung der Bundeswehr laut Experten viel zu langsam
15.09.2024

Die Bestände der Bundeswehr sind bis 2021 stetig gesunken und steigen seitdem nur sehr langsam. Deutschland steht vor großen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weniger Verkäufe, zu wenig Innovation: Demontiert sich Deutschlands Automobilbranche selbst?
15.09.2024

Werksschließungen, Stellenabbau und die Angst vor China: Deutschlands Autobauer scheinen in der Krise zu stecken. Doch warum hat die einst...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehr Druck auf den Büromarkt: Firmen reduzieren Flächen wegen Homeoffice
15.09.2024

Keine Entlastung für den ohnehin schon sehr angespannten Büroimmobilienmarkt: Unternehmen verkleinern ihre Büroflächen aufgrund des...

DWN
Politik
Politik OECD: Deutschland überzeugt bei Investitionen in frühkindliche Bildung
15.09.2024

Jährlich vergleicht eine OECD-Studie die Bildungssysteme der Industriestaaten. Deutschland ist bei frühkindlicher Bildlung vorne mit...