Finanzen

Weltweiter Smartphone-Absatz geht erstmals zurück

Die globalen Auslieferungen von Smartphones sind Ende 2017 zum ersten Mal überhaupt zurückgegangen.
05.02.2018 17:32
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der weltweite Absatz von Smartphones ist Ende des vergangenen Jahres zum ersten Mal überhaupt zurückgegangen, wie der Guardian berichtet. Daten von Strategy Analytics zufolge sanken die Auslieferungen im vierten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahr von etwa 438 Millionen Geräten auf etwa 400 Millionen Geräte – ein Rückgang von etwa 9 Prozent und der größte jemals gemessene Rückgang.

„Es war der größte Jahresrückgang in einem Quartal in der Geschichte der Smartphones. Die Schrumpfung des globalen Marktes wurde durch einen Kollaps im riesigen chinesischen Markt ausgelöst, wo die Nachfrage um 16 Prozent aufgrund längerer Nutzungszeiten für alte Modelle, weniger Rabatte und einem generellen Fehlen von ‚WoW-Neuheiten‘ zurückging“, wird eine Analystin von Strategy Analytics zitiert.

Zu den weiteren Gründen für die Zurückhaltung gehört dem Finanzblog Zerohedge zufolge auch die Tatsache, dass die Smartphones immer teurer werden und dass die großen Hersteller in kurzen Zeitabständen neue Modelle auf den Markt bringen.

Vor zwei Wochen bereits sorgten Berichte einer Analystin von JP Morgan für Aufsehen, wonach Apple die Produktion des neuesten iPhone X um die Hälfte halbieren werde – was dann tatsächlich auch geschah. Der Absatz von iPhones von Apple sank zudem erstmals. Bereits früher hatte es Berichte gegeben, dass Apple auch die Produktion des iPhone 8 deutlich beschneiden werde. Der Analystin zufolge „wird die Schwäche auch im ersten Halbjahr 2018 anhalten, weil sich bei Smartphones ein Nachfragestagnation ergeben habe.

Der Absatz von Smartphones in China war im gesamten vergangenen Jahr erstmals zurückgegangen. Wie die in Singapur ansässige Analysegesellschaft Canalys in einem Branchenbericht berichtet, ging der Absatz zwischen 2016 und 2017 um etwa 4 Prozent auf eine verkaufte Gesamtmenge von 459 Millionen Geräten zurück.

Der Rückgang deutet eine zunehmende Sättigung im weltgrößten Markt für Smartphones an. In den Jahren 2010 bis 2012 betrugen die Wachstumsraten noch jeweils über 100 Prozent, ab 2013 setzte dann eine Mäßigung ein. 2017 kam es nun zum ersten Rückgang.

Der Marktführer Huawei konnte seine Führung trotz der Sättigung ausbauen und verkaufte 2017 mit über 90 Millionen Geräten rund 9 Prozent. Auf Platz zwei und drei kommen die Hersteller Oppo (19 Millionen Geräte) und Vivo (17 Millionen) vor Apple (13 Millionen) auf Rang vier.

Insgesamt wurden 2017 noch rund 1,3 Prozent mehr Geräte ausgeliefert als 2016. 2016 hatte der Anstieg gegenüber 2015 noch 3,3 Prozent betragen und 2015 gegenüber 2014 noch über 12 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...