Die Regierung des Iran hat am Mittwoch mit sofortiger Wirkung den US-Dollar als Zahlungsmittel und grundlegende Rechnungseinheit aus den Handelsgeschäften des Landes verbannt, wie die staatliche Nachrichtenagentur PressTV berichtet.
Begründet wird der Schritt mit dem Schutz vor Wechselkurs-Schwankungen. Die Anordnung sei „am Mittwoch aufgrund eines Briefes des Industrie- und Handelsministeriums an die Zentralbank in Kraft getreten“, wird ein Sprecher der iranischen Zentralbank von INRA zitiert.
Tatsächlich dürfte die Anordnung eine Vorsichtsmaßnahme der Regierung in Teheran mit Blick auf mögliche weitere Sanktionen der US-Regierung sein. Diese hatten in der Vergangenheit bereits dazu geführt, dass der US-Dollar im Außenhandel des Iran nur noch eine untergeordnete Rolle spielte, weil westlichen Banken und Unternehmen Strafen drohen, wenn sie Dollar-Geschäfte mit dem Iran machen.
„Mit Blick auf den Umstand, dass dem Iran die Nutzung des Dollar verboten ist und unsere Händler andere Währungen zur Abwicklung ihrer Geschäfte benutzen gibt es für uns keinen Grund mehr, Rechnungen in Dollar abzuwickeln“, sagte der Sprecher.
Faktisch bedeutet die offizielle Abwendung vom Dollar, dass die chinesische Landeswährung Yuan sowie der russische Rubel künftig einen breiten Raum im Außenhandel der Islamischen Republik einnehmen werden. Offenbar werden derzeit Gespräche zu diesem Zweck mit der russischen Regierung geführt.
Wie Financial Tribune berichtet, will die Zentralbank künftig erstmals auch Anleihen in ausländischer Währung emittieren.
Vergangenen Dezember verkündeten China und der Iran, dass fortan nur noch der Yuan zur Abwicklung der Rohölgeschäfte benutzt werden wird.
Die chinesische Regierung versucht seit Längerem, den Yuan gegen den Dollar als international akzeptierte Handelswährung aufzubauen. In diesen Zusammenhang gehört beispielsweise die Einführung von Erdöl-Terminkontrakten auf Yuan-Basis, welche Ende des Monats stattfinden wird.