Finanzen

Iran verbannt US-Dollar aus seinen Handelsgeschäften

Der Iran hat den US-Dollar komplett aus seinen Handelsgeschäften verbannt.
02.03.2018 17:21
Lesezeit: 1 min

Die Regierung des Iran hat am Mittwoch mit sofortiger Wirkung den US-Dollar als Zahlungsmittel und grundlegende Rechnungseinheit aus den Handelsgeschäften des Landes verbannt, wie die staatliche Nachrichtenagentur PressTV berichtet.

Begründet wird der Schritt mit dem Schutz vor Wechselkurs-Schwankungen. Die Anordnung sei „am Mittwoch aufgrund eines Briefes des Industrie- und Handelsministeriums an die Zentralbank in Kraft getreten“, wird ein Sprecher der iranischen Zentralbank von INRA zitiert.

Tatsächlich dürfte die Anordnung eine Vorsichtsmaßnahme der Regierung in Teheran mit Blick auf mögliche weitere Sanktionen der US-Regierung sein. Diese hatten in der Vergangenheit bereits dazu geführt, dass der US-Dollar im Außenhandel des Iran nur noch eine untergeordnete Rolle spielte, weil westlichen Banken und Unternehmen Strafen drohen, wenn sie Dollar-Geschäfte mit dem Iran machen.

„Mit Blick auf den Umstand, dass dem Iran die Nutzung des Dollar verboten ist und unsere Händler andere Währungen zur Abwicklung ihrer Geschäfte benutzen gibt es für uns keinen Grund mehr, Rechnungen in Dollar abzuwickeln“, sagte der Sprecher.

Faktisch bedeutet die offizielle Abwendung vom Dollar, dass die chinesische Landeswährung Yuan sowie der russische Rubel künftig einen breiten Raum im Außenhandel der Islamischen Republik einnehmen werden. Offenbar werden derzeit Gespräche zu diesem Zweck mit der russischen Regierung geführt.

Wie Financial Tribune berichtet, will die Zentralbank künftig erstmals auch Anleihen in ausländischer Währung emittieren.

Vergangenen Dezember verkündeten China und der Iran, dass fortan nur noch der Yuan zur Abwicklung der Rohölgeschäfte benutzt werden wird.

Die chinesische Regierung versucht seit Längerem, den Yuan gegen den Dollar als international akzeptierte Handelswährung aufzubauen. In diesen Zusammenhang gehört beispielsweise die Einführung von Erdöl-Terminkontrakten auf Yuan-Basis, welche Ende des Monats stattfinden wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Porsche-Aktie verliert DAX-Status: Raus aus dem Blue-Chip-Index
05.09.2025

Die Porsche-Aktie erlebt ein Debakel: Nach dem glanzvollen Börsengang 2022 und dem schnellen Aufstieg in den DAX stürzt der Kurs ab –...

DWN
Panorama
Panorama Messerangriff in Essen: Lehrerin schwer verletzt, Polizei im Einsatz
05.09.2025

Ein Amok-Alarm erschüttert Essen: Ein Schüler greift eine Lehrerin mit einem Messer an. Polizei und Rettungskräfte sind im Großeinsatz,...

DWN
Politik
Politik Russland stört GPS-Systeme in der Ostsee: Experten warnen vor wachsenden Risiken
05.09.2025

Russland intensiviert GPS-Störungen in der Ostsee. Experten warnen: Spoofing und Störsender gefährden nicht nur Militär, sondern auch...

DWN
Politik
Politik Kriegsministerium statt Verteidigungsministerium: Trumps Plan für das Pentagon
05.09.2025

Donald Trump will das Pentagon umbenennen, es soll künftig "Kriegsministerium" heißen. Mit dieser Umbenennung sendet er ein Signal an...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld-Reform: Zwischen Koalitionsvertrag und Streit ums Sparziel
05.09.2025

Die geplante Bürgergeld-Reform sorgt in Berlin für hitzige Diskussionen. Während Kanzleramtschef Thorsten Frei Tempo fordert, stellt...

DWN
Politik
Politik Streit um Neutralität: Warum die US-Arbeitsmarktzahlen plötzlich in der Kritik stehen
05.09.2025

Die neuesten US-Arbeitsmarktzahlen sorgen für Diskussionen. Während offizielle Stellen von Stabilität sprechen, zweifeln Kritiker an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in China? Mehrheit der Deutschen lehnt E-Autos aus China ab
05.09.2025

Der europäische Automarkt steht vor einer entscheidenden Frage: Können E-Autos aus China die Skepsis deutscher Käufer überwinden? Eine...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Debatte über Sicherheitsgarantien für Ukraine spitzt sich zu
05.09.2025

Die Diskussion über Sicherheitsgarantien für Ukraine sorgt weltweit für Spannung. Präsident Selenskyj drängt auf konkrete Maßnahmen,...