Deutschland

Anzeichen für Abkühlung der Weltwirtschaft mehren sich

Beobachtern zufolge bahnt sich in der Weltwirtschaft eine Rezession an.
05.03.2018 17:23
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die geplanten Schutzzölle der USA auf Stahl- und Aluminium-Importe verschrecken Investoren. Die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump sorgten für „große Nachdenklichkeit bei den Anlegern“, erklärte die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu einer Umfrage unter gut 1.000 Investoren. „Eine konjunkturelle Trendwende steht im Raum.“

Der Sentix-Index für die Euro-Zone fiel im März um fast acht auf 24 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit April 2017. Die Erwartungen trübten sich in allen Weltregionen ein, so Sentix-Experte Manfred Hübner.

Dies gelte auch für Europas größte Volkswirtschaft: „Die deutsche Konjunkturlokomotive beginnt deutlich zu stottern“, sagte Hübner. „Neben dem geringen Charme, welchen die GroKo-Neuauflage auf die Anleger verströmt, kommen nun noch die protektionistischen Reden des US-Präsidenten hinzu.“ Die Anleger befürchteten, dass sich alles zusammen zu einer deutlichen Konjunkturbelastung für Deutschland summiere. Deshalb sei hier das Barometer für die Erwartungen auf den niedrigsten Stand seit gut zwei Jahre gefallen.

Aber auch international verschlechtert sich das Umfeld, etwa in den USA. Trump bleibe sich treu und arbeite seine „America first“-Agenda konsequent ab. „Nach der Steuerreform, die von den Anlegern freudig entgegengenommen wurde, wirken die Ankündigungen von Strafzöllen wie eine kalte Dusche“, so Hübner. Denn die Investoren gingen davon aus, dass solche Maßnahmen von den Handelspartnern nicht unbeantwortet blieben.

Die Wirtschaft der Euro-Zone verlor derweil im Februar an Schwung, wie das Markit-Institut zu seiner monatlichen Umfrage unter 5.000 Unternehmen mitteilte. Der Einkaufsmanager-Index für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 1,8 auf 56,2 Punkte. Das Barometer hielt sich aber klar über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. „Nach einem fulminanten Jahresauftakt befand sich die Euro-Zone im Februar allem Anschein nach in einer kleinen Wachstumsdelle“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Kälte und Kapazitätsengpässe könnten das Wachstum gebremst haben. Dennoch bleibe der Aufschwung stark und finde auf breiter Basis statt. In Deutschland sank das Barometer um 1,4 auf 57,6 Punkte.

Ferner starteten die Einzelhändler der Euro-Zone unerwartet schlecht ins Jahr. Ihr Umsatz schrumpfte - anders als von Ökonomen erwartet - im Januar 0,1 Prozent zum Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Das war bereits der zweite Rückgang in Folge.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...