Finanzen

USA: Insolvenz-Welle erfasst Markt für Autokredite

In den USA häufen sich die Insolvenzen bei kleinen Autokredit-Versicherern. Die Entwicklung könnte eine branchenweite Krise einläuten.
09.04.2018 17:17
Lesezeit: 1 min

In den USA häufen sich Insolvenzen kleinerer Autokredit-Finanzierer. Wie Bloomberg berichtet, seien in den vergangenen Tagen mehrere Unternehmen zusammengebrochen. Zudem hätten große Geldgeber damit begonnen, die Finanzierung solcher Unternehmen einzustellen – etwa die Bank of America beim Finanzierer Summit Financial Corp.. Grund für die Insolvenzen sind offenbar steigende Ausfallraten bei Autokreditnehmern mit schwacher Bonität.

Die Ausfallraten der Autokredite – definiert als Zahlungsverzögerungen von mehr als 90 Tagen – steigen Daten von Bloomberg zufolge seit etwa 2012 stetig an und belaufen sich inzwischen auf fast 10 Prozent aller Autokredite in den USA.

Das Volumen bei Autokrediten stieg in den Jahren seit der Finanzkrise deutlich an – ebenso wie bei Kreditkarten oder Studentenkrediten. Ein Grund für die steigenden Ausfallzahlen könnten die mit der geldpolitischen Normalisierung der Zentralbank Federal Reserve zusammenhängenden steigenden Zinsen sein.

„Die sich abzeichnenden Verwerfungen bei den kleineren Finanzierern zeigen Parallelen zur Hypothekenkrise aus dem Jahr 2008. Im Rückblick waren die Ausfälle der kleinen Hypothekenfinanzierer Ownit Mortgage und Sebring Capital Partners Vorboten für die Weltfinanzkrise. In beiden Fällen hatten höhere Leitzinsen der Zentralbank die Ausfälle verursacht“, schreibt Bloomberg.

„In den vergangenen Jahren gab es viel Spendierfreudigkeit und nicht viel Risikovorsorge bei den Finanzierern und Investoren. Es wird mehr Bankrotte geben“, wird ein Branchenkenner von Bloomberg zitiert. Der Federal Reserve Bank of New York zufolge stehen in den USA derzeit etwa 280 Milliarden Dollar an ausfallgefährdeten Autokrediten aus.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...