Politik

Trump kündigt Raketen-Angriff auf Syrien an

Lesezeit: 2 min
11.04.2018 13:39
US-Präsident Donald Trump hat einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt.
Trump kündigt Raketen-Angriff auf Syrien an

Mehr zum Thema:  
Syrien > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Donald Trump hat Russland aufgefordert, sich auf einen Raketen-Angriff auf Syrien einzustellen. Russland habe angekündigt, angreifende Raketen abzuschießen, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. „Mach dich bereit Russland“, twitterte er, „denn sie werden kommen, hübsch und neu und 'intelligent!'“. Russland sollte nicht Partner eines mit Gas tötenden Tieres sein, das sein Volk tötet und das genießt.

Russland hat die USA nach deren Ankündigung eines Raketenangriffs auf Syrien zur Vorsicht gemahnt. Die Geschosse sollten in Richtung Terroristen und nicht auf rechtmäßige Regierungen fliegen, erklärte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch. Der Einsatz "intelligenter Raketen" könne ein Versuch sein, Beweise für einen mutmaßlichen Angriff mit Chemiewaffen in Syrien zu zerstören.

Syriens Außenministerium wirft den USA laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens vor, mit Lügen einen Vorwand zu schaffen, um das Land ins Visier zu nehmen. Die Amerikaner sorgten gedankenlos für eine Eskalation. Überraschend sei das aber nicht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Furcht vor einem US-Militärschlag in Syrien hat die Aktienbörsen in Europa am Mittwoch belastet. Der Dax verlor bis zum frühen Nachmittag gut ein Prozent auf 12.260 Punkte und gab damit die Gewinne vom Dienstag wieder ab. Der EuroStoxx50 fiel um 0,8 Prozent auf 3411 Zähler. Die Ankündigung eines US-Raketenangriffs auf das mit Russland verbündete Syrien von Donald Trump via Twitter irritiere den Markt, sagte ein Händler. „Trump scheint unberechenbar, und das ist etwas, was der Markt am wenigsten mag.“ Für die Wall Street signalisierten die Futures ebenfalls Verluste von etwa einem Prozent.

Russland hatte die USA zuvor gewarnt, dass es Raketen, die auf syrische Stellungen abgefeuert werden, abfangen werde.

Russlands Botschafter im Libanon, Alexander Sasypkin, hatte erklärt, sollten die USA Syrien mit Raketen angreifen, dann würden diese Raketen abgeschossen und auch die Abschussvorrichtungen ins Visier genommen. Die europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol warnte Fluggesellschaften, im östlichen Mittelmeer könnten innerhalb der nächsten 72 Stunden Luft-Boden-Raketen und Marschflugkörper eingesetzt werden.

Die Äußerungen des russischen Botschafters Sasypkins machen die Brisanz der Lage deutlich. Nach seinen Worten sind US-Kriegsschiffe in der Region ein potenzielles Angriffsziel, wenn von ihnen Marschflugkörper auf Syrien abgefeuert würden. Damit würde eine direkte Konfrontation der beiden Atommächte drohen. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja warnte am Dienstagabend im UN-Sicherheitsrat, man befinde sich auf dem Weg zu "sehr traurigen und ernsten Ereignissen". „Ich fordere Sie erneut auf, ich bitte Sie erneut eindringlich, Ihre Pläne aufzugeben, die Sie aktuell für Syrien entwickeln“, sagte er an die Adresse der USA gerichtet.

Das Pentagon will sich zu dem Tweet von Trump nicht äußern. Die New York Times zitieren den Pentagon-Sprecher Eric Pahon: „Das US-Verteidigungsministerium äußert sich nicht zu möglichen zukünftigen militärischen Aktionen. Ich verweise Sie auf das Weiße Haus, um den Tweet des Präsidenten zu charakterisieren. Wie der Präsident am 8. April feststellte, war der Chemiewaffenangriff des syrischen Regimes gegen unschuldige Zivilisten am 7. April in Douma erschreckend und fordert eine sofortige Reaktion der internationalen Gemeinschaft”.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.


Mehr zum Thema:  
Syrien > USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie man Bankgebühren minimiert: praktische Tipps und Tricks
28.04.2024

Bankgebühren können das monatliche Budget erheblich belasten. In diesem Artikel erforschen wir effektive Strategien, um diese Kosten zu...

DWN
Technologie
Technologie KI gegen Mensch: Büroangestellte sind kaum besorgt um ihre Arbeitsplätze
28.04.2024

Künstliche Intelligenz (KI) wird mal als Weltverbesserer und mal als Jobkiller angesehen. Doch die Angst vor Letzterem ist unter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elektroauto-Krise schwächt deutsche Autokonzerne kaum - bisher
28.04.2024

Trotz der Marktflaute bei E-Autos und der schwachen Nachfrage in Deutschland erwirtschaften Volkswagen und BMW tolle Gewinne. Bei anderen...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...