Deutschland hat im vergangenen Jahr erneut mit Abstand den meisten Asylbewerbern in der EU Aufnahme gewährt. Wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte, wurden EU-weit 538.000 Menschen als schutzberechtigt anerkannt. Auf Deutschland entfielen demnach mit 325.370 gut 60 Prozent aller anerkannten Bewerber. Es folgten Frankreich (40.575), Italien (35.130), Österreich (33.925) und Schweden (31.235).
Deutschland war auch im Verhältnis zur Bevölkerung das Land mit den meisten Anerkennungen. Hier wurde pro eine Million Einwohner 3.945 Menschen Aufenthalt gewährt. Schlusslichter waren die osteuropäischen Staaten Slowakei (zehn Anerkennungen pro eine Million Einwohner), Tschechien und Polen (je 15 Anerkennungen). Ungarn, das sich gleichfalls gegen eine EU-weite Umverteilung von Asylbewerbern wehrt, kam auf 130 Anerkennungen pro Million Einwohner.
Von den anerkannten Schutzsuchenden erhielten Eurostat zufolge EU-weit rund 271.600 den Flüchtlingsstatus und 189.000 einen eingeschränkten subsidiären Schutz. 77.500 weitere bekamen eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen.
Zusätzlich nahmen die EU-Mitgliedstaaten im vergangenen Jahr fast 24.000 Menschen auf, die direkt aus Krisengebieten umgesiedelt wurden. Hier stand Großbritannien mit 6.210 Menschen an der Spitze, gefolgt von Schweden (3.410) und Deutschland (3.015). An der freiwilligen Umsiedlung beteiligten sich nur 18 der 28 EU-Staaten.
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