Daimler-Chef Dieter Zetsche macht sich nach dem Einstieg des chinesischen Großaktionärs und Geely-Chefs Li Shufu keine Sorgen über eine komplette Übernahme durch den Autounternehmer. „Wir haben keine Hinweise auf einen Plan für eine feindliche Übernahme“, sagte Zetsche am Mittwoch auf der Automesse in Peking. Daher sehe er keine Notwendigkeit für irgendwelche Vorkehrungen gegen eine Übernahme.
Li habe Daimler zugesichert, über den jetzigen Anteil von knapp zehn Prozent nicht hinausgehen zu wollen. Eine formelle Garantie dafür habe Daimler nicht verlangt. Li hatte zum überraschenden Einstieg bei Daimler erklärt, an einer Zusammenarbeit mit dem Dax-Konzern interessiert zu sein.
Daimler hat mit seinem größten Aktionär noch nicht über weitergehende Kooperationen gesprochen. Es habe zwar weitere Gespräche mit dem neuen Großaktionär gegeben, doch diese seien noch nicht über ein Kennenlernen und ein sehr frühes Stadium hinausgegangen, sagte Zetsche.
Man gehe zunächst mit den bestehenden Partnern weiter „Schritt für Schritt“, sagte der für China zuständige Daimler-Vorstand Hubertus Troska. „Wie man hier auf der Messe an unseren Autos sieht, entwickelt sich unsere Zusammenarbeit mit den derzeit bestehenden Partnern sogar weiter“, sagte Troska. Zetsche hatte sich zuletzt grundsätzlich aufgeschlossen für eine Zusammenarbeit mit dem neuen Großaktionär gezeigt.
Mit dem bestehenden Joint-Venture Partner BAIC präsentiert Mercedes-Benz auf der Automesse im größten Absatzmarkt der Welt eine extra für den chinesischen Markt entwickelte Limousinenversion der A-Klasse, die junge chinesische Autokäufer anlocken soll. Die geplante Änderung Chinas am Joint-Venture-Zwang für ausländische Autobauer habe derzeit keine Änderungen zur Folge, sagte Zetsche. „Alles, was konventionelle Antriebe bis 2022 angeht, diskutieren wir zuerst mal mit unseren bisherigen Partnern“, sagte Zetsche.
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