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Tesla: Kunden stornieren Vorbestellungen, wollen Anzahlung zurück

Lesezeit: 1 min
04.06.2018 23:36
Fast jeder vierte Tesla-Kunde hat seine Vorbestellung des Model 3 annulliert.
Tesla: Kunden stornieren Vorbestellungen, wollen Anzahlung zurück

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Fast jeder vierte Tesla-Kunde hat seine Vorbestellung des Model 3 annulliert und fordert jetzt seine Anzahlung in Höhe von 1000 Dollar zurück. Das meldet der US-Technikblog „Recode“ unter Berufung auf Zahlen von „Second Measure“, eines Unternehmens, das mit Kreditkarten getätigte Zahlungen analysiert. Danach geschah ein Großteil der Annullierungen, nachdem Tesla im April die Produktion des M 3 unterbrechen musste. Die genaue Anzahl der Annullierungen kennt nur Tesla selbst, doch gehen Branchenexperten davon aus, dass sie sich im Bereich von 140.000 bewegen. Eine Tesla-Sprecherin sagte, die Zahlen von „Second Measure“ seien nicht korrekt. Über die Höhe der – angeblichen – Abweichung wollte sie allerdings keine Angaben machen. „Second Measures“ frühere Berechnungen von Tesla-Kaufannullierungen haben sich als zutreffend herausgestellt.

Einige Marktbeobachter sagen, die Annullierungen wären positiv für Tesla, weil das Unternehmen aufgrund der Verzögerungen in der Produktion sowieso nicht in der Lage gewesen wäre, alle bestellten Autos auszuliefern. Tesla könne sich jetzt darauf konzentrieren, seine Fertigung wieder in Gang zu bekommen. Funktioniere die Produktion erst einmal wieder, würden die jetzt abgesprungenen Kunden zurückkehren.

Es gibt jedoch auch andere Meinungen. Zwar gelten Tesla-Kunden als besonders begeisterungsfähig und häufig als überzeugte Anhänger von Tesla-Chef Elon Musk und seiner häufig innovativen Ideen, doch jetzt könnten das kalifornische Unternehmen und sein exzentrischer Chef die Geduld der Kunden überstrapaziert haben, wie eine ganze Reihe von Banchenexperten vermuten. Sie gehen davon aus, dass viele Kunden Tesla endgültig den Rücken gekehrt haben.

Musk hat vor kurzem gesagt, die Zukunft von Tesla stehe und falle mit dem Erfolg des M 3. Analystenhäuser schätzen, dass die Kalifornier dieses Jahr zwei bis drei Milliarden Dollar an frischem Kapital benötigen, um das Jahr zu überstehen. Da bedeuten die rund 140 Millionen Dollar, die das Unternehmen dieser Tage zurückzahlen muss, eine zusätzliche Belastung.

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