Politik

Syrische Armee stößt gegen Söldner im Süden vor

Lesezeit: 2 min
26.06.2018 00:12
Die syrische Armee hat am Montag ihre Offensive gegen Söldner in Süd-Syrien ausgeweitet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die syrischen Regierungstruppen (SAA) weiten ihre Offensive im Süden Syriens aus. Es seien Flugblätter abgeworfen worden, die den Einmarsch der Armee in der Region angekündigt und die Menschen aufgefordert hätten, „die Terroristen rauszuwerfen, wie es eure Brüder in Ost-Ghuta getan haben”, berichtet Reuters.

Am Montag sagte ein Sprecher der SAA der Nachrichtenagentur SANA: „Die syrisch-arabische Armee bekräftigt ihre Verpflichtung, die Bürger zu schützen und die Terrororganisation Al-Nusra-Front in der südlichen Region in Zusammenarbeit mit den ehrlichen Bürgern der Region entschlossen zu bekämpfen (...) Die Quelle sagte, dass die Al-Nusra-Front weiterhin Verbrechen begeht, die Bürger terrorisiert und die Positionen der syrisch-arabischen Armee in der südlichen Region anvisiert, (...) um die Vollendung der lokalen Aussöhnung mit dem Rest der bewaffneten Gruppen in der Region, die ihre Waffen abgeben wollen, zu verhindern.”

Nach Angaben der syrischen regierungsnahen Zeitung Al-Watan wird die Offensive der SAA in den südlichen Regionen Sweida, Quneitra und Daraa von der russischen Luftwaffe unterstützt. Die Nachrichtenagentur Xinhua führt aus: „Als strategische Provinzen in Syrien verbindet Daraa die Hauptstadt Damaskus mit der jordanischen Grenze, während Quneitra in der Nähe der von Israel besetzten Golanhöhen liegt.”

Über die Operation der SAA berichtet das israelisch-nachrichtendienstliche Portal DEBKAfile: „Einigen Quellen zufolge versuchten die Rebellen am frühen Montag einen Gegenangriff auf die syrische Armee und wurden mit schweren Verlusten zurückgeschlagen (...) Das unmittelbare Ziel des syrischen Angriffs scheint eine Gruppe hoher Gebäude im Al-Balad-Distrikt von Daraa zu sein, von denen aus die Beherrschung des Rests der Stadt und damit die Eroberung der Stadt schnell erfolgen kann. Wie die USA scheint auch Israel sich entschlossen zu haben, die syrische Armee ihre Offensive zur Eroberung von Daraa bis zur jordanischen Grenze beenden zu lassen. Die Militär-Analysten von DEBKAfile halten dies jedoch für einen schwerwiegenden strategischen Fehler.”

Dem Portal zufolge erzielen insbesondere die Panzer der SAA große Erfolge, weil Russland zuvor das Raketensystem Golan-1000 auf die syrischen T-72-Panzer montiert hatte. In den jüngsten Kämpfen um Ost-Damaskus habe diese neue Konstruktion „ihre tödlichen Eigenschaften” unter Beweis gestellt. Die Söldner sind DEBKAfile zufolge komplett unterlegen, zumal auch die russische Luftwaffe Angriffe ausführe.

Söldner melden Abschuss

Einem Bericht von RFS Media, eine Nachrichtenagentur der Freien Syrischen Armee (FSA), zufolge sollen Söldner in der Region Daraa am Montagnachmittag ein Flugzeug des Typs MiG-23 mit einer Flugabwehrwaffe getroffen haben. Dabei soll es sich um ein Kampfjet der syrischen Luftwaffe gehandelt haben. Der Abschuss soll erfolgt sein, als die MiG-23 die Stadt Baasar al-Hariri, die sich im Osten von Daraa befindet, beschoss.

Raed Radi, ein Sprecher des Operationszentrum „Central Operations Room”, das sich im Süden Syriens befindet, sagte am Montag, dass alle Gruppen im Süden Syriens bereit seien, gegen Russland, den Iran und die „Regimetruppen” zu kämpfen. Die Bildung des Operationszentrums wurde im Hinblick auf die Organisation, Planung und Führung von militärischen Aktionen im Süden Syriens vollzogen, berichtet RFS Media. Das Zentrum befindet sich an der Grenze zu Jordanien und Israel.

Am Sonntag hatte die israelische Armee eine Patriot-Rakete auf eine Drohne abgefeuert, die aus dem syrischen in den israelischen Luftraum eindringen wollte. Infolge des Angriffs flog die Drohne zurück nach Syrien. „Wir werden keine Verletzung unserer Luft-Souveränität zulassen”, zitiert die Zeitung Haaretz eine Mitteilung des israelischen Militärs.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Finanzen
Finanzen Teure Ampel-Geschenke: 2025 – das Jahr, in dem Sie von Vater Staat geschröpft werden
26.12.2024

Die Konsumstimmung ist nicht die Beste in Deutschland: Der Gabentisch wird auch dieses Weihnachten bei Vielen eher mau aussehen. Vater...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...