Politik

Großbritannien meldet Tod einer Nowitschok-Vergifteten

Scotland Yard gibt an, dass eine Frau an einer Nowitschok-Vergiftung gestorben sei.
08.07.2018 23:21
Lesezeit: 1 min

Eine vergangene Woche mit einer angeblichen Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingelieferte Britin soll gestorben sein. Scotland Yard meldete laut dpa ihren Tod am Sonntagabend. Es seien Mordermittlungen eingeleitet worden, teilte die Polizei im Südwesten Englands am Sonntagabend laut AFP mit.

Bei der Frau soll es sich, wie bei einem angeblich ebenfalls vergifteten Mann, um Drogensüchtige gehandelt haben. Die Personen werden von den Behörden als die 44-jährige Dawn Sturgess und ihr 45-jähriger Ehemann Charlie Rowley beschrieben und waren nach Behörden-Angaben am 30. Juni in der britischen Stadt Amesbury mit starken Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die britischen Behörden hatten laut dem Deutschlandfunk angegeben, die beiden könnten auf der Suche nach Drogen in einem Park ausgerechnet jene Spritze gefunden haben, mit der angeblich die Türklinke des Hauses des britisch-russische Doppelagenten Sergej Skripal vor vier Monaten kontaminiert worden sein soll. Auch Skripals russische Tochter Julia soll vergiftet worden sein. Beide sind allerdings nach ungewöhnlich kurzer Zeit genesen und wurden von den britischen Behörden an einen unbekannten Ort verbracht, um ihre Sicherheit gewährleisten zu können.

Unklar ist, wie die Spritze so lange in dem Park gelegen haben kann und warum trotz umfassender Such- und Sicherheitsmaßnahmen mit hunderten Spezialisten aus Polizei und Militär die Spritze so lange unentdeckt geblieben sein kann.

Großbritanniens Regierung hat erklärt, dass es "keine andere plausible Erklärung" gäbe als jene, dass die russische Regierung hinter der Vergiftung steckt.

Unabhängig überprüfbare Beweise hat die Regierung bisher nicht vorgelegt. Russland wurde von der Untersuchung des Falls ausgeschlossen, was zu einem scharfen Protest der russischen Regierung geführt hat.

Das Krankenhaus in Salisbury versicherte am Samstag jedoch, das Risiko für die Bevölkerung sei gering. Zuvor hatte sich die Meldung, ein Polizist sei vergiftet worden, als falsch erwiesen.

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