Finanzen

Finanzinvestoren fahren Investitionen in Deutschland hoch

Finanzinvestoren haben im ersten Halbjahr ihre Investitionen in Deutschland gesteigert.
22.07.2018 17:45
Lesezeit: 1 min

Finanzinvestoren waren im ersten Halbjahr 2018 in Deutschland so aktiv wie seit Jahren nicht mehr. Drei Großtransaktionen ließen das Gesamtvolumen auf 10,7 Milliarden Euro und damit den höchsten Wert für ein erstes Halbjahr seit der Finanzkrise steigen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Unternehmensberatung EY (Ernst & Young) hervorgeht. Die Zahl der Transaktionen ging zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 97 auf 96 zurück - das war aber immer noch die zweithöchste Zahl der vergangenen zehn Jahre.

Am meisten Geld brachte der Verkauf des Eschborner Energiedienstleisters Techem ein, der für 4,6 Milliarden Euro vom australischen Infrastrukturinvestor Macquarie an ein Konsortium um die Schweizer Partners Group verkauft wurde. Die Reederei Scandlines wechselte für 1,7 Milliarden Euro den Besitzer. Auch der Verkauf der HSH Nordbank an ein Konsortium um die Finanzinvestoren Cerberus und JC Flowers für eine Milliarde Euro trug zur hohen Gesamtsumme bei.

Strategische Investoren hielten sich im Gegensatz zu Finanzinvestoren merklich zurück. Das Volumen der Transaktionen lag mit 13,3 Milliarden Euro zwar immer noch über dem Private-Equity-Volumen, sackte gegenüber den 23,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum aber deutlich ab. Die Zahl der Verkäufe erreichte mit 218 den niedrigsten Wert seit 2011.

Finanzinvestoren verfügen über viel Kapital, das investiert werden muss. Gleichzeitig ist die Zahl potenzieller Ziele begrenzt. "Gerade für profitable Übernahmekandidaten, die auch für die Zukunft weiteres Wachstum versprechen, greifen Finanzinvestoren daher tief in die Tasche", sagte EY-Experte Michael Kunz.

Das hohe Interesse von Investoren an Anlagemöglichkeiten zeigt sich auch daran, dass so viele Unternehmen wie noch nie von Finanzinvestoren an den nächsten Finanzinvestor weiterverkauft wurden. EY zählte im ersten Halbjahr 26 sogenannte Secondary Buyouts. Nur 22 Beteiligungen verkauften Finanzinvestoren an Unternehmen - der niedrigste Wert seit 2013. Dafür legten die Unternehmen mehr Geld auf den Tisch und zahlten insgesamt 2,7 Milliarden Euro, drei Mal so viel wie im ersten Halbjahr 2017.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bahn: Sanierung des Schienennetzes dauert länger – die Folgen
05.07.2025

Die Pläne waren ehrgeizig – bis 2030 wollte die Bahn mit einer Dauerbaustelle das Schienennetz fit machen. Das Timing für die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Aufwertung: Sind jetzt Firmengewinne in Gefahr?
04.07.2025

Der starke Euro wird für Europas Konzerne zur Falle: Umsätze schrumpfen, Margen brechen ein – besonders für Firmen mit US-Geschäft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...