Die deutschen Exporte stagnierten im Juni, während die Produktion sogar schrumpfte. Die Ausfuhren blieben im Vergleich zum Vormonat unverändert, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten sogar mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet, nachdem es im Vormonat noch ein kräftiges Plus von 1,7 Prozent gegeben hatte. Besser liefen die Importe: Sie stiegen um 1,2 Prozent und damit bereits den dritten Monat in Folge.
Industrie, Bau und Versorger stellten im Juni zusammen 0,9 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Hier hatten Ökonomen mit einem Minus von lediglich 0,5 Prozent gerechnet. Die Chancen auf ein kräftiges Wachstum in den kommenden Monaten stehen vorerst nicht so gut: Der Industrie brachen die Aufträge zuletzt so stark weg wie seit rund anderthalb Jahren nicht mehr. Das Neugeschäft schrumpfte im Juni um 4,0 Prozent zum Vormonat.
Insgesamt deutet sich aufgrund einer Reihe schwacher Daten im laufenden Jahr eine Rezession zum Ende des Jahres oder zu Anfang 2019 an.
Im gesamten zweiten Quartal wuchs die Produktion um 0,4 Prozent. „Die Auftragsbestände von Industrie und Baugewerbe sind weiterhin sehr hoch und das Geschäftsklima liegt trotz Eintrübung noch deutlich im positiven Bereich“, erklärte das Ministerium.
„Auch wenn sich die Frühindikatoren zuletzt stabilisiert haben, sind sie doch deutlich niedriger als noch zu Jahresbeginn. Auch der von uns auf Basis der Auftragseingänge berechnete Trend für die Industrieproduktion deutet darauf, dass sich die Produktion auf absehbare Zeit eher schwächer entwickeln dürfte. Für die Gesamtwirtschaft dürfte also der Durchhänger noch nicht vorüber sein und sich vielmehr in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Für das zweite Quartal rechnen wir mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent“, wird ein Analyst der Commerzbank von Reuters zitiert.