Das russische Militär gibt an, "unwiderlegbare" Informationen darüber erhalten zu haben, dass Terrorgruppen, einschließlich Jabhat an-Nusra am vergangenen Sonntag in der syrischen Provinz Idlib zusammengekommen sind, um einen Giftgas-Anschlag vorzubereiten. Dies teilte der Sprecher des russischen Verteigungsministeriums, Igor Konaschenkow, laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti am Samstag mit. Die Militanten hätten demnach die letzten Vorbereitungen für chemischen Angriffe getroffen, die von der syrischen Armee in den Städten Jisr asch-Shugur, Serakab, Taftanaz und Sarmin erwartet werden. Konaschenkow sagte: "Die volle Bereitschaft aller Beteiligten, die Provokationen durchzuführen, wird bis zum Abend des 8. September sichergestellt." Konaschenkow sagte, dass die Terroristen ein "besonderes" Signal von einigen "ausländischen Freunden der syrischen Revolution" erhalten werden, um die Operation zu starten. Details über ihre Erkenntnisse nannten die Russen nicht.
Auch die Amerikaner bereiten sich auf ein Eingreifen vor. Sie geben jedoch an, dass sie eingreifen würden, wenn die Syrische Armee Giftgas einsetzen solle. Der US-Sonderbeauftragte Jim Jeffrey hatte am Donnerstag in Washington gesagt: "Es gibt viele Beweise, dass chemische Waffen vorbereitet werden." Auch die USA nannten keine Details über ihre Erkenntnisse.
Die Vereinigten Staaten könnten Informationen über Vorbereitungen für einen angeblichen Angriff mit dem Einsatz chemischer Waffen in der syrischen Idlib nach Russland über bilaterale Leitungen weiterleiten, wenn Washington solche Informationen habe, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag: "Wir haben sichtbare Beweise in Bezug auf die Vorbereitungen für einen Angriff mit chemischen Waffen durch Terroristen. Wir haben nicht nur darüber gesprochen, sondern sachliche Beweise geliefert. Wenn die USA einige sachliche Beweise haben, können sie uns diese über unseren bilateralen Kanäle zukommen lassen."
Über eine militärische Operation der Amerikaner gebe es laut Reuters einen "Routinedialog" mit Präsident Donald Trump, sagte Generalstabschef Joseph Dunford am Samstag auf einer Indien-Reise vor Journalisten. Es sei allerdings noch keine Entscheidung gefallen, ob die Vereinigten Staaten militärische Gewalt anwenden würden, sollte Syrien chemische Waffen bei einem Angriff auf Idlib einsetzen. Trump sei über die Entwicklung solcher Optionen unterrichtet worden.
Dunford sagte, Trump erwarte, dass das US-Militär Optionen vorbereite. Trump hatte zwei Mal - im April 2017 und im April 2018 - wegen Vorwürfen des Einsatzes von Chemiewaffen syrische Stellungen bombardieren lassen. Dunford sagte, er wisse nicht, ob irgendetwas die Offensive auf Idlib noch abwenden könne. Auch Frankreich hat die Regierung in Damaskus vor dem Einsatz von C-Waffen gewarnt.