Die Zinsen für italienische Staatsanleihen erreichen beinahe die kritischen Marke von sechs Prozent. Aktuell muss Italien 5,98 Prozent Zinsen bieten, um Geld am Kapitalmarkt aufnehmen zu können.
Auf Dauer gilt ein Zinssatz von über sechs Prozent als nicht finanzierbar. Griechenland, Portugal und Irland mussten den Eurorettungsschirm in Anspruch nehmen, nachdem die Zinsen ihrer Staatsanleihen die Sechs-Prozent-Marke überstiegen hatten.
Die Zinsen französischer Staatsanleihen sind hingegen leicht gesunken: Für zweijährige Anleihen musste Frankreich 0,74 Prozent Zinsen bieten. Damit sind die Zinsen im vergleich zur vergangenen Auktion um 0,11 Prozent gesunken. Auch die Zinsen von französichen Anleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren sanken um 0,11 Prozent und stehen jetzt bei 1,72 Prozent.
Frankreich konnte bei der Auktion von Staatsanleihen acht Milliarden Euro Kapital beschaffen. Die Nachfrage nach französischen Anleihen war höher als bei der vergangenen Auktion. Unklarheit herrscht allerdings darüber, wer bei der ersten Auktion nach den Präsidentschaftswahlen so viele französische Anleihen gekauft hat.
Es wird spekuliert, dass vor allem französische Banken dazu angehalten wurden, Staatsanleihen zu kaufen. Auch die EZB könnte mit Anleihenkäufen die Nachfrage und die Zinsen beeinflusst haben.