Finanzen

Zentralbanker: China sollte Yuan-gekoppelte Krypto-Währung einführen

China sollte einen eigenen Stablecoin einführen, um im Wettbewerb mit dem Dollar nicht den Anschluss zu verlieren, sagt ein PBoC-Experte.
15.10.2018 00:28
Lesezeit: 2 min

TOP-Meldung

Zentralbanker: China sollte Yuan-gekoppelte Kryptowährung einführen

Die chinesische Regierung sollte erwägen, ihre eigene Yuan-gestützte stabile Kryptowährung einzuführen, sagen Li Liangsong, ein Experte der chinesischen Zentralbank (PBoC), und Wang Huaqing, ein Professor der Fudan Universität. Sie vertreten diese Ansicht in einem Artikel für das zweimonatige Fachjournal CN Finance, das der PBoC angegliedert ist.

Die Autoren geben einen kurzen Überblick über USD-gestützte Münzen wie Tether, den Gemini-Dollar und den Paxos-Standard. Sie erwarten, dass diese Stablecoins die Rolle des Dollars auf der globalen Bühne stärken und andere Fiatwährungen unter Druck setzen werden, darunter auch der Yuan.

Die Zentralbank-Forscher schlagen vor, dass China die Erfahrungen anderer Unternehmen analysieren und "seine Anstrengungen verdoppeln sollte", um einen eigenen Stablecoin zu schaffen. Allerdings sollten andere digitale Währungen in China verboten bleiben.

Stablecoins erlebten kürzlich einen Boom mit zwei USD-gestützten Münzen, die im September in den USA eingeführt wurden. Die Winklevoss-Zwillinge, die Gründer der Krypto-Handelsplattform Gemini, erwirkten die Erlaubnis von New Yorker Aufsichtsbehörden, um ihren eigenen Stablecoin, den Gemini-Dollar, herauszubringen.

Später kündigte Circle - durch ein Konsortium, das Bitmain umfasst - an, dass es einen USD-gestützten digitalen Token namens "USD Coin" lanciert. Dann schloss sich der Prüfungsgigant PricewaterhouseCoopers (PwC) mit der dezentralen Kreditplattform Cred zusammen, um bei der Einführung einer USD-gestützten Münze Unterstützung zu leisten.

Die chinesische Regierung startete ihre Anti-Krypto-Kampagne im Jahr 2017, als alle Kryptowährungsbörsen des Landes geschlossen und Initial Coin Offerings (ICO) verboten wurden. Nach diesem Schritt hat die PBoC die Bürger wiederholt vor den Risiken des Kryptohandels gewarnt.

Doch trotz des Krypto-Verbots hat China Blockchain-Lösungen weiter aktiv erforscht. Kürzlich gab die Zentralbank des Landes bekannt, dass ihre Blockchain Handels- und Finanzplattform in Shenzhen gestartet wird. Das Ökosystem wird auch in Guangdong, Hongkong und der Macau Bay Area getestet und für den grenzüberschreitenden Handel entwickelt. Später wurde die offizielle Blockchain-Pilotzone des Landes in der Provinz Hainan in einem eigenen Technologiepark eingerichtet.

Weitere Meldungen

Trotz Banking-Verbots: Indien erhält 30 Krypto-Geldautomaten

  • Eine große Krypto-Börse in Indien, Unocoin, hat offiziell die Einführung seiner Krypto-Geldautomaten angekündigt.
  • CEO Sathvik Vishwanath sagte, dass das Unternehmen zunächst plant, 30 Maschinen in drei indischen Städten einzusetzen.
  • "Diese Geldautomaten helfen den Menschen, Geld ein- und auszuzahlen, was vorher nicht möglich war", weil die Zentralbank des Landes ein Krypto-Banking-Verbot verhängt hat.

Was verursacht die Bitcoin-Preisprämie von 2 Prozent bei Bitfinex?

  • Auf Bitfinex, einer führenden Kryptobörse, wird Bitcoin mit einer Prämie von 2 Prozent gehandelt.
  • Gegenwärtig müssen alle Händler auf Bitfinex wichtige Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum mit Tether (USDT) kaufen oder verkaufen, da die Einlagen auf dem HSBC-Bankkonto der Börse gesperrt sind.
  • Aufgrund des Konkurses der Noble Bank und der ungeklärten Beziehung zwischen Bitfinex und HSBC bleibt unklar, ob Benutzer USDT immer noch zum Basispreis von 1 USD einlösen können.

Meldungen vom 13.10.

Mehr Krypto-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...