Der US-Sondergesandte für Syrien, James Jeffrey, sagte Voice of America (VoA), dass „einige militante Rebellen“ die entmilitarisierte Zone in Idlib verlassen hätten. Es sei jedoch unklar, ob dies auch für die Mitglieder von Hayat Tahrir al-Scham (HTS, die die Nachfolgeorganisation der al-Nusra-Front ist, gilt.
Der US-Diplomat lobte ausdrücklich den Abzug der meisten schweren Waffen aus der Zone. „Das ist ein großer Schritt, denn was getan wurde ist, dass es den Konflikt nicht nur dort eingefroren hat, sondern dass der Konflikt auch überall sonst eingefroren wurde“, so Jeffrey. Die Türkei und Russland hatten am 17. September 2018 in Sotschi ein Abkommen zur Schaffung einer entmilitarisierten Zone in Idlib beschlossen. Jeffrey beziffert die Anzahl der extremistischen Söldner in Idlib auf 7.000 bis 10.000. Die regulären bewaffneten Kämpfer beziffert Jeffrey auf 50.000 bis 70.000. „Die meisten von ihnen sind Teil der Opposition, mit der wir gearbeitet haben und die Türken tun es immer noch“, zitiert The Daily Sabah Jeffrey.
Raketenangriffe auf Aleppo
Am Donnerstag haben unbekannte Söldner Wohnviertel in der Stadt Aleppo mit Raketen angegriffen. Sie zielten bei ihren Angriffen auf die Nachbarschaft von Halab al-Jadida ab. Allerdings entstanden weder menschliche noch materielle Schäden, meldet die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA.
Generalleutnant Wladimir Sawtschenko, Chef des russischen Zentrums für Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien, sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur Tass: „In den vergangenen 24 Stunden wurden Beschüsse gegen die bewohnte Ortschaft Iqqo in der Provinz Latakia (zweimal), Maarata in der Provinz Aleppo (zweimal) und in der Nähe des Forschungszentrums in der Stadt Aleppo dokumentiert. Außerdem wurde dokumentiert, dass Positionen der Regierungstruppen in der Nähe von Tadef in der Provinz Aleppo zweimal beschossen wurden.“
Konferenz in Ankara
In der Türkei soll in den kommenden Tagen eine Syrien-Konferenz stattfinden. An der Konferenz sollen Deutschland, Russland und Frankreich teilnehmen, berichtet TRT.
Im März 2019 wird die EU eine internationale Geberkonferenz für Syrien abhalten. Dies kündigte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini an. Der Krieg in dem Land verändere seinen Charakter und werde immer mehr zu einem Faktor für die Region. Syrien sei geteilt, Millionen Menschen seien auf der Flucht. Frieden könne es nur durch eine Verhandlungslösung auf Basis des Rahmens der UN geben.
Die Vorgängerkonferenz im April endete enttäuschend: Die Hilfszusagen verfehlten mit 4,4 Milliarden Dollar das Spendenziel von mindestens sechs Milliarden Dollar, berichtet Reuters.