Er gehe davon aus, dass diese Leitung zu einer Störung des "Energiegleichgewichts" führen werde, sagte Polens Präsident Andrzej Duda am Dienstag in Berlin bei einer Pressekonferenz mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Pipeline werde zur Dominanz eines Lieferanten führen. Außerdem werde die Energieversorgung einiger osteuropäischer Staaten erschwert.
"Wir wundern uns, dass die EU-Kommission sich nicht eindeutig negativ geäußert hat", sagte das polnische Staatsoberhaupt. Es handele sich um ein politisches und nicht um ein geschäftliches Projekt. "Wir finden hier keine Solidarität, wo wir finden", dass sie angebracht sei. Wozu brauche es Nord Stream 2, wenn auch Flüssiggas LNG gekauft werden könnte, sagte Duda mit Blick auf Angebote der USA, LNG an Deutschland zu verkaufen. Steinmeier erklärte dazu, die Entscheidung über den Kauf von Flüssiggas sei eine geschäftliche und keine politische. Durch die im Bau befindliche Pipeline soll russisches Erdgas auf direktem Wege nach Deutschland transportiert werden.