SPD-Chefin Andrea Nahles hat davor gewarnt, der Landtagswahl in Hessen zu viel bundespolitische Bedeutung zuzuschreiben. «Ich sehe das nicht als Schicksalswahl für mich. Und auch nicht als Schicksalswahl insgesamt», sagte sie am Mittwoch in einem Interview des Radiosenders hr-Info. Ähnlich hatte sich kürzlich auch Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel geäußert.
Auf die Frage, ob die große Koalition in Berlin auch nach der Hessen-Wahl Bestand haben werde, erklärte Nahles: «Ich kann überhaupt nichts garantieren, aber wenn ich jetzt darauf wetten würde, würde ich sagen: Ja.»
Zu den schlechten Umfrage-Werten ihrer eigenen Partei sagte Nahles, man dürfe jetzt nicht kopflos werden: «Wir haben schon manche schwierige Zeit durchgestanden, und es muss auch besser werden und es wird auch besser.»
Zugleich bedauerte sie, dass die Bundespartei momentan nicht den Rückenwind aus Berlin organisieren könne, den SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel verdient habe: «Die letzten Monate waren unsäglich teilweise und können so auf keinen Fall Vorbild sein für das, was noch kommt», sagte die SPD-Chefin.
Wenige Tage vor der Landtagswahl liegt die CDU in einer Umfrage des Insa-Hessen-Trends im Auftrag der «Bild» weiter vorn, Platz zwei teilen sich SPD und Grüne. Die CDU kommt demnach auf 26 Prozent, SPD und Grüne auf jeweils 21 Prozent. Viertstärkste Kraft würde laut Umfrage die AfD mit 13 Prozent, gefolgt von der Linken (8 Prozent) und der FDP (7 Prozent).