Politik

US-Wahlen: Florida muss Stimmen neu auszählen

Lesezeit: 1 min
10.11.2018 22:07
Vier Tage nach den Zwischenwahlen in den USA haben die Behörden in Florida eine Neuauszählung der Stimmzettel angeordnet.
US-Wahlen: Florida muss Stimmen neu auszählen

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Da die Kandidaten bei der Wahl für den US-Senat sowie für den Gouverneursposten nur wenige tausend Stimmen auseinander liegen, müssen die Ergebnisse neu ausgezählt werden, wie die Behörden des US-Bundesstaates am Samstag mitteilten.

Im Rennen um Floridas Sitz im US-Senat liegt der Republikaner Rick Scott laut vorläufigen Ergebnissen nur 12.562 Stimmen vor Bill Nelson von den Demokraten, das sind 0,15 Prozentpunkte. Bei der Gouverneurswahl liegt der von US-Präsident Donald Trump unterstützte Republikaner Ron DeSantis 33.684 Stimmen und damit 0,41 Prozentpunkte vor dem Demokraten Andrew Gillum.

Trump zeigte sich unzufrieden mit der Entscheidung zur Neuauszählung. Aus Frankreich, wohin er zum 100. Jahreskrieg des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg gereist war, meldete er sich per Twitter: "Sie versuchen, zwei wichtige Wahlen in Florida zu stehlen! Wir passen genau auf!" Bereits am Montag hatte der republikanische US-Präsident Wahlbetrug in dem Bundesstaat gewittert und Reportern gesagt, was in Florida passiere sei "eine Schande".

Die beiden Konkurrenten im Rennen um den Senatssitz hatten sich zuvor bereits versuchten Wahlbetrug vorgeworfen. Republikaner Scott reichte Klagen gegen die Landkreise Broward und Palm Beach ein, nachdem sich sein Vorsprung dort verringert hatte. Am Samstag forderte er die Sheriffs des Bundesstaates auf, bei der Neuauszählung ein Auge auf mögliche Verstöße zu haben.

Scotts Gegner Nelson von den Demokraten wiederum beschuldigte Scott, Stimmen unterdrücken zu wollen und reichte ebenfalls Klage ein, um eine Nicht-Wertung tausender Briefwahlstimmen zu verhindern.

Schon vor 18 Jahren hatte sich in Florida ein weltweit beachteter Wahlkrimi abgestimmt. In Teilen des Bundesstaates mussten bei der Präsidentschaftswahl des Jahres 2000 die Stimmzettel per Hand neu ausgezählt werden. Das Oberste Gericht stoppte die Neuauszählung damals schließlich, George W. Bush siegte mit 537 Stimmen Vorsprung vor Al Gore.

Die Gesetze von Florida schreiben eine maschinelle Neuauszählung vor, wenn der Abstand zwischen den Kandidaten weniger als 0,5 Prozentpunkte beträgt. Floridas Justizminister Ken Detzner wies die 67 Landkreise an, die Ergebnisse der Neuauszählung bis spätestens Donnerstagnachmittag (21.00 Uhr MEZ) vorzulegen.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten!
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...