Politik

Microsoft liefert digitale Technologie fürs US-Militär

Lesezeit: 1 min
30.12.2018 17:15
Microsoft rüstet die US-Armee mit Augmented Reality-Headsets aus.
Microsoft liefert digitale Technologie fürs US-Militär

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Microsoft hat von der US-Armee einen Auftrag zur Lieferung von innovativen Augmented Reality-Headsets in Höhe von 480 Millionen Dollar erhalten. Das meldet „abc News“. Die sogenannten „HoloLens“ sind unter anderem mit Ziel-Laser und Reichweiten-Anzeige ausgestattet. Sie sollen laut Vertragstext die „tödliche Wirkung, Mobilität und Lageerfassung“ ihrer Träger in dem Maße erhöhen, dass diese „allen gegenwärtigen und zukünftigen Gegnern überlegen“ sein werden.

Zunächst soll Microsoft lediglich 2.500 Headsets liefern, die zu Übungszwecken eingesetzt werden sollen. In dieser Zwischenzeit soll das Technologie-Unternehmen das Produkt nach genauen Pentagon-Vorgaben mit zusätzlichen Ausstattungen wie einem Erschütterungs-Messgerät, Windstärke-Anzeiger sowie Nachtsicht- und Wärmebild-Funktion versehen. Wenn das geschehen ist, sollen die Headsets den Soldaten für reale Kampfeinsätze zur Verfügung gestellt werden.

Der für die Außendarstellung zuständige Microsoft-Vorstand Brad Smith schreibt in einem „Technologie und das US-Militär“ betitelten Blog-Eintrag: „Wir (Microsoft, Anm. d. Red.) glauben an eine starke Landesverteidigung und möchten, dass den Menschen, die die Vereinigten Staaten verteidigen, die bestmögliche Technologie zur Verfügung steht, über die diese Nation verfügt. Das schließt Microsoft-Technologie mit ein.“ Weiter heißt es, dass das Unternehmen Verständnis für Beschäftigte habe, die an militärischen Projekten nicht teilnehmen wollen – sie würden auf Wunsch an anderer Stelle im Unternehmen eingesetzt werden. Eins stehe allerdings fest: Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Microsoft und dem Militär werde bestehen bleiben, und sowohl die Bürger der USA als auch die Soldaten sollten wissen: „Microsoft wird immer hinter ihnen stehen.“

Microsofts Zusammenarbeit mit dem Pentagon ist unter den Angestellten des Konzerns äußerst umstritten. Im Oktober unterschrieben Teile der Belegschaft einen offenen Brief an die Unternehmensleitung mit der Aufforderung, sich nicht an der Ausschreibung fürs JEDI-Projekt zu beteiligen, dessen Sieger für die gewaltige Summe von zehn Milliarden Dollar eine Pentagon-eigene Cloud entwickeln und betreiben soll. Google nimmt an der Ausschreibung nicht teil. Im April dieses Jahres hatten 3.000 Google-Beschäftigte vehement dagegen protestiert, dass der Tech-Konzern das Pentagon in seinem Drohnen-Krieg gegen den IS unterstützt.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

 

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...