Finanzen

Zahl der Börsengänge weltweit rückläufig

Lesezeit: 1 min
16.12.2018 21:30
Die Zahl der Börsengänge ist im laufenden Jahr deutlich gesunken.
Zahl der Börsengänge weltweit rückläufig

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Weltweit haben in diesem Jahr deutlich weniger Unternehmen den ersten Schritt aufs Börsenparkett gewagt als 2017. Die Zahl der Börsengänge sank einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung der Unternehmensberatung EY zufolge um ein Fünftel auf 1359. Anders entwickelte sich hingegen der deutsche Markt. Hier stieg die Zahl der Börsengänge von 14 auf 18. Die Unternehmen nahmen damit so viel Geld ein wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr.

Weltweit stieg das Emissionsvolumen trotz des Rückgangs der Börsengänge um sechs Prozent auf knapp 205 Milliarden Dollar (181 Milliarden Euro). Größte Transaktion wird laut EY der Börsengang der Mobilfunk-Tochter des japanischen Technologie-Investors Softbank am 19. Dezember. Softbank will dabei 21 Milliarden Dollar einnehmen - der größte Börsengang aller Zeiten an der Tokioter Börse.

Auf Platz zwei folgt der chinesische Sendemastbetreiber China Tower mit 7,5 Milliarden Dollar. Auf Platz drei kommt der chinesische Smartphone-Produzent Xiaomi, der bei seinem Börsendebüt 5,4 Milliarden Dollar erlöste. Insgesamt halbierte sich die Zahl der chinesischen Börsendebüts zwar auf 307, die Unternehmen nahmen aber insgesamt 57 Milliarden Dollar ein. Das waren 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

In Europa ging die Zahl der Transaktionen um 16 Prozent auf 228 zurück. Die Börsenneulinge nahmen 17 Prozent weniger ein als 2017, nämlich 39 Milliarden Dollar. Entgegen dem europäischen Trend hat sich das Emissionsvolumen in Deutschland im Vergleich zu 2017 allerdings von 3,1 auf 13,5 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht.

Mit der Gesundheitstechnik-Tochter Healthineers von Siemens und dem Autozulieferer Knorr-Bremse stellt Deutschland dieses Jahr die Nummern vier und fünf in der weltweiten Rangliste der größten Börsengänge. Siemens nahm 5,2 Milliarden Dollar ein, Knorr-Bremse 4,4 Milliarden Dollar.

Die US-Börse boomt dieses Jahr, mit einer Zunahme der Debüts von 180 auf 205 und einer Steigerung des Emissionsvolumens um ein Drittel auf 52,8 Milliarden Dollar. Der Boom wird sich nach Einschätzung des EY-Experten Martin Steinbach kommendes Jahr fortsetzen. Weltweit erwartet Steinbach aber einen leichten Rückgang der Zahl der Börsengänge.

Angesichts andauernder politischer Risiken und der schwankenden Aktienmärkte würden die Investoren vor allem auf stabile Unternehmen setzen. Unternehmen mit Börsenplänen werden seiner Einschätzung nach abwarten, wie sich der Brexit entwickelt und ob sich die Handelskonflikte zwischen den USA und Europa beziehungsweise China beruhigen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...