US-Präsident Donald Trump hat die US-Notenbank Federal Reserve System erneut heftig angegriffen. Eine Zinserhöhung in der nächsten Woche wäre unklug, sagte Trump am Dienstag in einem Interview mit Reuters. "Ich denke, das wäre töricht, aber was kann ich sagen?", fügte der Republikaner hinzu. Er brauche die Flexibilität niedriger Zinsen, um die US-Wirtschaft im Handelsstreit mit China zu stützen. Trump selbst hatte Fed-Chef Jerome Powell vor gut einem Jahr für den Chefposten bei der Zentralbank nominiert.
Der US-Präsident hat die Fed in den letzten Monaten heftig kritisiert. Wegen ihrer strafferen Geldpolitik hatte er die Fed für "verrückt" erklärt und als "lächerlich" bezeichnet. Da die Fed ihre Ziele weitgehend erreicht hat, hebt sie nun schrittweise die Zinsen an, um die Teuerung in Schach zu halten. Die US-Notenbank steuert am 19. Dezember auf ihre vierte Zinserhöhung in diesem Jahr zu.
Den Hintergrund für Trumps Ablehnung weiter steigender Leitzinsen stellt die hohe und schnell wachsende Verschuldung des US-amerikanischen Staates sowie der Bürger und in besonderem Maße auch der Unternehmen dar. Leitzinsanhebungen führen dazu, dass die Kosten für die Zinszahlungen auf die ausstehenden Schulden tendenziell steigen.