Die Gesamtschulden der 76 deutschen Großstädte sind 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent leicht gesunken. Der Rückgang konnte vor allem auf eine gute Entwicklung in Ostdeutschland und Bayern zurückgeführt werden, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst&Young zeigte. Dennoch wies demnach jede zweite Großstadt der westdeutschen Bundesländer im Vergleich zum Vorjahr eine höhere Gesamtverschuldung auf.
Die Gesamtverschuldung von Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern stieg demnach in Niedersachsen um 8,2 Prozent, in Hessen um 0,8 sowie in Nordrhein-Westfalen um 0,2 Prozent. Von den acht bayerischen Großstädten konnten sieben ihre Schulden reduzieren, von den zehn ostdeutschen Großstädten schafften das acht.
Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung der Großstädte sank um insgesamt 1,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit 2012. Dabei blieb der Unterschied in der Pro-Kopf-Verschuldung zwischen Ost- und Westdeutschland deutlich. Während die ostdeutschen Großstädte ihre Pro-Kopf-Verschuldung seit 2012 um fast zwölf Prozent reduzieren konnten, sank sie in den westdeutschen Großstädten im gleichen Zeitraum um nur rund ein Prozent.
Die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung verzeichneten der Studie zufolge zum Ende des vergangenen Jahres die Städte Braunschweig mit 347 Euro, Jena mit 834 Euro und Dresden mit 892 Euro. Schulden-Spitzenreiter hingegen war Ende 2017 das nordrhein-westfälische Mülheim an der Ruhr mit 9791 Euro pro Kopf vor Oberhausen mit 9663 Euro und Saarbrücken mit 8806 Euro.
Insgesamt sank die Anzahl der Städte mit einer hohen Pro-Kopf-Verschuldung von 15 auf 14. Neun davon liegen in Nordrhein-Westfalen.