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27.12.2018 00:49
Die US-Börsen haben sich am Mittwoch beflügelt von einer Rally bei Hochtechnologie- und Einzelhandelswerten auf Erholungskurs begeben.
US-Börsen legen überraschend zu

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Vor allem im späten Handel griffen die Anleger kräftig bei Aktien zu, die zuletzt unter die Räder gekommen waren. Händler sagten, die Jagd nach günstigen Kaufgelegenheiten werde voraussichtlich noch ein paar Tage andauern.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss fast fünf Prozent höher auf 22.878 Punkten. Der Dow legte damit erstmals in einer einzigen Handelssitzung mehr als 1000 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 stieg ebenfalls knapp fünf Prozent auf 2467 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich sogar um 5,8 Prozent auf 6554 Punkte. Für alle drei Marktbarometer ist es der größte prozentuale Tagesgewinn seit dem 23. März 2009.

Händler begründeten die Kursaufschläge auch mit einem Bericht des Kreditkartenanbieters Mastercard. Für rund 850 Milliarden Dollar kauften demnach US-Kunden im Feiertagsgeschäft ein. Verglichen mit 2017 stiegen die Einnahmen der Händler vom 1. November bis 24. Dezember um 5,1 Prozent. Das ist der höchste Wert seit sechs Jahren. Der Versandhändler Amazon sprach von einem Rekordverkauf. Bei den Einzelwerten legten die Aktien von Amazon um mehr als neun Prozent zu. Die Anteilsscheine des Einzelhändlers Walmart verteuerten sich um über fünf Prozent. Auch beim sozialen Netzwerk Facebook stiegen die Börsianer wieder ein. Die Aktie schnellte um rund acht Prozent in die Höhe.

Zur Erholung an der Wall Street trugen auch Äußerungen eines Wirtschaftsberaters von US-Präsident Donald Trump bei. Eine Ablösung von Notenbank-Chef Jerome Powell steht nach Worten von Kevin Hassett nicht zur Debatte. Es bestehe keine Gefahr, dass Powell seinen Posten verliere, sagte Hassett. Powells Job sei hundert Prozent sicher. Trump fürchtet, dass die Notenbank mit ihrem Zinserhöhungskurs den Aufschwung der US-Wirtschaft abwürgen könnte. Er hatte die Notenbank und den von ihm selbst nominierten Fed-Chef Powell deswegen immer wieder massiv kritisiert.

Am Montag hatten die Indizes noch zwischen zwei und drei Prozent nachgegeben. Die Anleger waren wegen der jüngsten Entwicklungen in Washington verunsichert. Hintergrund waren unter anderen der Haushaltsstreit zwischen Trump und den oppositionellen Demokraten, der zu einem teilweisen Behördenstillstand geführt hat, und kurzfristig einberufene Beratungen von Finanzminister Steven Mnuchin mit einer Krisengruppe aus Vertretern von Aufsichtsbehörden über die jüngste Börsentalfahrt. Zudem hatte sich Mnuchin von den führenden US-Banken versichern lassen, sie verfügten über ausreichend Liquidität für die Kreditvergabe.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,14 Milliarden Aktien den Besitzer. 3175 Werte legten zu, 656 gaben nach und 144 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,54 Milliarden Aktien 2480 im Plus, 652 im Minus und 128 unverändert.

Die US-Kreditmärkte gaben nach. Händler verwiesen auf eine schwache Nachfrage nach fünfjährigen Staatspapieren bei einer rund 41 Milliarden Dollar schweren Auktion. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 16/32 auf 102-22/32. Die Rendite stieg auf 2,8114 Prozent. Der 30-jährige Bond sank 1-9/32 auf 106-1/32 und rentierte mit 3,0660 Prozent.


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